Ein Pflichtsieg war es sicherlich nicht! Zu stark sind die Raunauer Handballer derzeit ersatzgeschwächt, um Punkte als selbstverständlich abzutun. Angesichts der im November reihenweise als Gegner auftauchenden Spitzenmannschaften war der 29:32 Auswärtssieg in Haunstetten schon beinahe richtungsweisend.
Beide Mannschaften vermittelten den Eindruck, dass sie mit den widrigen Umständen in der Haunstetter Albert-Loderer-Halle nicht zurechtkommen. Eine durch die warmen Außentemperaturen aufgeheizte und durch zwei Tage Handball auch extrem stickige Halle machte den Akteuren das Vorhaben, Tempohandball zu spielen, schnell zunichte. Teilweise mutete das was sich auf dem Parkett tat, wie ein Altherren-Handballspiel an. Zumindest erreichte die Partie nie vernünftiges Landesliganiveau.
Raunau kam ganz schlecht ins Spiel. Vor allem die Abwehr fand in der Mitte nie den Zugriff auf den Rückraumshooter Ronald Rieber. Selbst Maxi Jekle, sicherlich einer der besten Torhüter der Liga, sah anfangs keinen Ball. Der Wechsel auf Matthias Rogg und eine frühzeitiges Team-time-out beim Stand von 7:5 sollte aufrütteln. Aber offensichtlich erreichte Trainer Markus Waldmann sein Team noch nicht. Zwar trafen anfangs Julian und Bruder Mathias Waldmann abwechselnd von Außen oder über Einzelaktionen. Druckvolles Rückraumspiel sieht aber anders aus. Beim Stand von 10:7 schien sich dasselbe Debakel wie im Vorjahr anzubahnen. Aber auch Haunstetten überzeugte in dieser Phase nicht. Der Einsatz von Michael Thalhofer sollte sich nun bezahlt machen. Zwei Mal erzielte er die Anschlusstore zum 13:12 und 14:13. Erneute Tore der Waldmann-Brüder fixierten dann den unentschiedenen Halbzeitstand zum 16:16.
Das 19:20 durch den wie wild kämpfenden Jonas Mayer brachte dann die erste Raunau-Führung. Beim 21:24 hatte sich Raunau dann endlich abgesetzt. Auch weil die Abwehr und das Zusammenspiel mit Torhüter Rogg jetzt deutlich besser klappte. Dazu hielt der Raunauer Keeper gerade in der folgenden entscheidenden Phase auch einige Hundertprozentige. Mathias Waldmann verwandelte seine Siebenmeter weiterhin traumwandlerisch sicher und durch schnelle Kontertore von Boris Matzner und Oliver Kiebler wuchs der Vorsprung jetzt bis auf 24:30 an. Da waren noch fünf Minuten zu spielen. Plötzlich zeigte auch die Haunstetter Bayernliga-Reserve ihr Können. Der Ex-Ichenhauser Stefan Jordan tat sich dabei besonders hervor. Aber die Wende gelang nicht mehr. Raunau brachte den Sieg souverän nach Hause.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 10/6, Julian Waldmann 7, Oliver Kiebler 4, Jonas Mayer 3, Boris Matzner 2, Matthias Mayer 2, Michael Klaußer 1, Johannes Ring 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 3:3, 7:5, 10:7, 12:10, 13:12, 15:13, 16:16 (Halbzeitstand), 18:18, 19:20, 22:25, 24:26, 24:30, 28:31, 29:32 Endstand