Niederraunau siegt zum Jahresabschluss

Gegen den TSV Friedberg gelingt dem TSV Niederraunau ein historischer Sieg. Beim 34:29 Heimsieg zeigt das Team eine ganz starke Reaktion auf die Heimniederlage gegen Herrsching. 

 

Es war ein Sieg für die Geschichtsbücher: Noch nie hat eine Männermannschaft des TSV Niederraunau die erste Vertretung des großen TSV Friedberg in einem Punktspiel geschlagen. Nun hängt dies freilich auch mit der negativen Entwicklung der stolzen Herzogstädter zusammen, doch am Samstag im gut besuchten Krumbach Schulzentrum dominierte die Freude über eine großartige Leistung des TSV Niederraunau. Nach der verdienten Heimniederlage gegen den TSV Herrsching, dem Weggang von Jakov Sumic, dem Ausfall von Melvin Ugur und einem starken Gegner vor der Brust standen die Vorzeichen dafür alles andere als gut. Doch vielleicht ist gerade dies das Rezept für die junge Raunauer Truppe, um befreit aufzuspielen. 

 

Trainer Markus Waldmann sorgte mit seiner Startaufstellung für zwei Überraschungen. Im Tor startete A-Jugendspieler Dominik Kohl in seinem ersten Landesligaspiel und auf Mitte vertrat Moritz Kornegger den angeschlagenen Oliver Blösch. Beide Maßnahmen sollten sich als Volltreffer herausstellen und die „Versetzung“ von Kornegger auf die Spielmacherposition kann im Nachhinein gar als Geniestreich bezeichnet werden. Die Friedberger Abwehr wurde von seiner Torgefahr aus der Mitte regelrecht überrumpelt und zudem setzte er geschickt immer wieder seine Nebenleute ein. Davon profitierte der wieder starke Björn Egger. Beide zogen im Rückraum geschickt die Fäden und Vinzent Hegenbart vollstreckte mehrmals sicher. Positiver Nebeneffekt aus der Rochade in der Angriffsformation war, dass sich Oliver Blösch voll auf die Abwehr konzentrieren konnte und er machte seine Sache dort hervorragend. Im Mittelblock mit Kornegger und flankiert von Björn Egger und Vinzent Hegenbart vereitelten sie erfolgreich die Friedberger Taktik vor allem über den Kreis zu spielen. Und wenn doch mal ein Wurf aufs Tor kam, war Debütant Dominik Kohl zur Stelle. Es war beeindruckend, wie cool und sicher er in seinem ersten Spiel auftrat. Die Folge: Eine für die Zuschauer überraschende, aber absolut verdiente 17:10 Führung in der 26ten Spielminute, die bis zum Halbzeitstand von 19:12 Bestand hatte. 

 

Keiner in der Halle wiegte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit in Sicherheit. Zu stark ist der TSV Friedberg um den ehemaligen Niederraunauer Trainer Udo Mesch aufgestellt. Und das zeigten die Gäste auch sofort. Mit konzentriert vorgetragenen Angriffen und einer verbesserten Abwehr konnte der Rückstand binnen sechs Minuten auf 21:17 verkürzt werden. Niederraunau hielt im Angriff in Person von Björn Egger mit tollen Toren dagegen, doch da Friedberg nun im Angriff nicht zu stoppen war, blieb es spannend. Moritz Kornegger machte in dieser nochmal kritischen Phase dann den Sack in seiner unnachahmlichen Art zu. Mit zwei ansatzlosen Sprungwürfen und einem 7-Meter-Nachwurf erhöhte er im Alleingang wieder auf 28:21 (48te-Spielminute). Nun funktionierte plötzlich alles und Moritz Hegenbart erzielte bei Zeitspielgefahr ein direktes Freiwurftor. Der Bann der Friedberger war gebrochen und Niederraunau brachte den Sieg (Endstand 34:29) unter großem Jubel nach Hause. 

 

Dieser Sieg war nicht nur eine starke Reaktion auf die Niederlage gegen Herrsching, sondern zeigte mal wieder, welches Potential in der jungen Niederraunauer Mannschaft steckt. Dieses gute Gefühl nehmen nun alle Spieler und Verantwortlichen mit in die wohlverdiente, aber kurze Winterpause. Bereits am 06.01.2024wartet mit der HSG Dietmannsried / Altusried der nächste starke Gegner. 

 

Spieler und Tore: Maxi Klaußer, Dominik Kohl (beide Tor); Niklas Lindner, Moritz Hegenbart (2), Adrian Thalhofer, Moritz Kornegger (12), Björn Egger (8/4), Fabio Mutzel, Jakob Eheim (3), Timo Egger (1), Michael Sauter, Michael Klaußer, Oliver Blösch (2), Vinzent Hegenbart (6)


(von Michi Thalhofer)