Einem sehr starken Gegner mussten sich die Handballer des TSV Niederraunau am Samstagabend geschlagen geben. Die Zweite des Drittbundesligisten TuS Fürstenfeldbruck trat mit einer Formation an, die beim 30:35 den Raunauern die Grenzen aufzeigte.
Die Anzahl der Tore zeigt natürlich schon auf, wo es besonders hakte. Die Raunauer bekamen den Rückraum der Brucker nie in den Griff. Dabei tat sich mit Carl May ein vollkommen unbekanntes Gesicht besonders hervor. Er stellte die Raunauer Abwehr vor bisher nicht gekannte Rätsel. Aber auch Georg Schaffer und Stefan Gärtner erzielten Tore aus der Distanz wie am Fließband.
Neidlos erkannte das nach dem Spiel auch Raunaus Trainer Markus Waldmann an. „Unser Team kommt auf dem Zahnfleisch daher, das merkt man bei solch einem starken Gegner besonders!“ Das Spiel startete mit einer bemerkenswerten Aktion des Teams. Bei der Mannschaftsvorstellung wurde das Trikot mit der Nummer 31 hoch gehalten. Michael Weiß hatte während der Woche die niederschmetternde Diagnose erhalten, dass es sich bei seiner Verletzung erneut um einen Kreuzbandriss handelt. Auch Christoph Schäfer konnte zu Beginn nicht antreten. Trotzdem gingen die Raunauer bis zum 5:5 immer in Führung. In langen, Kraft kostenden Angriffen wurden die Tore erzielt. Die Gäste kamen dagegen überfallartig zu leichten Torerfolgen. Schon da musste man die Befürchtung haben, dass dieses Spiel als erstes in der neuen Saison danebengeht. Und es kam wie es kommen musste. Die ersten Fehlwürfe der Raunauer wurden von den Bruckern, die weiter erfolgreich blieben, gnadenlos ausgenutzt. Plötzlich stand es 8:12. Mit Maxi Jekle kam zwar etwas mehr Rückhalt auf das Feld und vor allem aus der Nahdistanz parierte er in der Folge einige Hundertprozentige. Zwei Tore von Oliver Kiebler und eine Dreierserie von Mathias Waldmann ließen beim 15:16 wieder Hoffnung aufkeimen. Und auch der Treffer von Julian Waldmann zum Halbzeitstand von 18:19 ließ noch alles offen.
In der zweiten Hälfte kam dann Schäfer und die Abwehr stabilisierte sich etwas. Bis zum 25:25 durch Boris Matzner blieb das Spiel ausgeglichen. Ein unabsichtlicher Schlag in das Gesicht von Maxi Deisenhofer wurde von den Unparteiischen mit einer Roten Karte gegen Stefan Gärtner quittiert. Doch das schien nur den Bruckern zu helfen. Fehlabspiele und technische Fehler der Raunauer in Serie wurden bis zum 25:33 mit Kontertoren beantwortet. Raunau konnte dann nur noch kämpfen und das Ergebnis mit fünf Toren Abstand in Grenzen halten.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 10/5, Oliver Kiebler 6, Julian Waldmann 4, Maxi Deisenhofer 4, Boris Matzner 3, Jonas Mayer 2, Johannes Ring 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 3:2, 5:4, 5:6, 7:8, 7:11, 10:13, 13:15, 16:17, 18:19 (Halbzeitstand), 19:21, 22:22, 25:25, 25:33, 28:34, 30:35 Endstand