Niederraunau setzt Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Nach dem misslungenen Rückrundenauftakt schießt sich der TSV Niederraunau gegen den Eichenauer SV den Frust von der Seele und gewinnt deutlich mit 35:23.

 

Mit einer großartigen Leistung sorgt der TSV Niederraunaufür etwas Entspannung im Abstiegskampf und vor allem für eine Menge Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben. Die Landesliga ist in der Saison 2022/23 kein leichtes Pflaster. Aufgrund der Reduzierung der Mannschaftsanzahl in der Bayernliga und der daraus resultierenden Vielzahl an Absteigern werden auch in der Landesliga bis zu fünf Mannschaften den schweren Gang eine Klasse tiefer antretenmüssen. Für den TSV Niederraunau zeigte die Momentaufnahme vor dem Spiel gegen den Eichenauer SV demnach einen vermeidlicher Abstiegsplatz.

 

Entsprechend hoch war sowohl der Druck als auch der Wille zu Siegen für das junge Niederraunauer Team. Für zusätzliche Motivation sorgte der sehr schöne neue Trikotsatz, welcher erstmals dem zahlreich vertretenen Publikum präsentiert wurde. Die Anfangsphase der Partie gehörte trotzdem den Gästen aus München. Mit quälend langen Angriffen und vielen Mann-gegen-Mann Situationen versuchten sie die Niederraunauer Abwehr zu knacken. Und dies gelang auch hervorragend. Eichenau führte schnell 3:0 und da die Hausherren im Angriff regelmäßig am gut aufgelegen Schlussmann scheiterten, konnten die Gäste die Führung bis zum 10:7 in der 20ten Minute verwalten. Das Spiel des TSV Niederraunau wirkte bis dahin etwas behäbig, umso bemerkenswerter war, wie im Anschluss der sprichwörtliche Schalter umgelegt wurde. Mit einem 8:0 Lauf überrollten die Raunauer Jungs die nun komplett überforderten Eichenauer. Gestützt auf einer beweglichen Abwehr und einem stark parierenden Jakov Sumic im Tor wurden auch im Angriff die Lücken gefunden. Allen voran Oliver Blösch von der Spielmacherposition tankte sich immer wieder erfolgreich durch und durch kluge Einläufe von außen wurde die offensive Abwehr ausgehebelt. Die Folge war eine komfortable und verdiente 16:11 Halbzeitführung.

 

Eine Fünf-Toreführung ist im Handball zwar ein schöner Vorsprung aber noch keine Vorentscheidung. Es galt also auch nach dem Seitenwechsel die Konzentration hochzuhalten. Ein Traumtor von Moritz Kornegger zum 17:11 stellte zwar die Weichen für den Sieg, doch im Anschluss wurden zu viele gute Torchancen vergeben.  Nach mehreren Treffern der Gäste und einem verworfenen Siebenmeter der Hausherren drohte das Spiel beim 17:14 nochmal zu kippen. Nun aber steigerte sich die Abwehr des TSV Niederraunau zur Bestform und nahezu alle Würfe, die noch den Weg aufs Tor fanden, wurden vom nun überragenden Jakov Sumic pariert. Basierend darauf zog Niederraunau nun sein Tempospiel auf. Florian Rothermel konnte mehrere Konter erfolgreich im Tor unterbringen und im Positionsangriff schlossen Gabriel Scholz und Jakob Eheim nun sicher ab. Oliver Blösch führte weiter souverän Regie und krönte seine Glanzleistung mit einem verrückten Rückraumkracher in den Winkel. Auch die im Angriff permanente Einwechslung eines siebten Feldspielers durch Eichenau brachte keine Wende mehr. Im Gegenteil, durch einige Würfe ins verwaiste Tor konnte die Führung noch bis zum deutlichen 35:23 Endstand weiter ausgebaut werden.

 

In der ausgeglichenen Landesliga Süd verschaffen sich die Raunauer Jungs nun wieder etwas Luft. Von 12 Mannschaften befinden sich acht noch in unmittelbarer Nähe der Abstiegszone oder stehen auf einem Abstiegsplatz. Es ist also weiterhin Spannung geboten und für den TSV Niederraunausteht am nächsten Wochenende schon ein weiteres wegweisenden Spiel an. Gegen den Tabellennachbarn TSV Ottobeuren ist aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen und mit einer ähnlichen Leistung ein Sieg absolut möglich.

 

Spieler und Tore: Jakov Sumic (1), Maxi Klaußer (beide Tor); Florian Rothermel (7), Adrian Thalhofer (1), Moritz Kornegger (5), Björn Egger (1), Fabio Mutzel, Christoph Schäfer, Jakob Eheim (4), Gabriel Scholz (7/3), Oliver Blösch (9), Vinzenz Hegenbart, Melvin Ugur

 

(von Michael Thalhofer)