Schwer angeschlagen erkämpften sich die Handballer des TSV Niederraunau am Tag der deutschen Einheit zwei weitere Punkte. Nach einer weitgehend souveränen Leistung fehlten gegen Spielende die „berühmten Körner“, sodass es beim 26:27 zu einem spannenden Finale kam.
Sie gehen am Krückstock, die Handballer des Raunauer Landesliga-Teams. Mit dem verletzten Michael Weiß, den angeschlagenen Christoph Schäfer und Maxi Deisenhofer, dem kaum trainierenden Kapitän Matthias Mayer, dessen Hausbau einfach vorgeht, dem beruflich im Ausland weilenden Julian Waldmann und dem urlaubenden Mathias Waldmann war eine ganze Mannschaft während der Trainingswoche außer Gefecht gesetzt. Zum Spiel waren zwar außer Weiß alle dabei, aber länger als für vierzig Minuten reichten die Kräfte nicht.
Raunau begann mit Matthias Rogg im Tor, der begeisternd hielt. Hochkonzentriert war die Mannschaft im Angriff- und im Abwehrspiel. Die im Vergleich zu den Raunauern riesigen Gögginger wurden immer kurz angegangen und konnten so ihre Wurfgewalt lange Zeit nicht entfalten. Schnell hatten Deisenhofer, Mathias Waldmann und Schäfer einen 0:4 Vorsprung herausgeworfen. Boris Matzner und Oliver Kiebler sollten dann sogar auf 1:6 stellen. Überhaupt spielte Oliver Kiebler eine sehr starke erste Halbzeit. „Er ist einfach unser brain!“ so die Analyse von Deisenhofer. Also das Gehirn der Mannschaft, wie es ein typischer Spielmacher einfach sein soll. Dazu entwickelte er auch gehörigen Tordruck, wie zum Beispiel beim Treffer zum 6:13. Damit war der höchste Abstand erreicht und Raunau seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Michael Klaußer erzielte sein erstes Landesligator direkt vor einer Schwächephase. Rogg musste schon zwei Mal frei parieren, so dass der Pausenstand von 12:17 noch beachtlich blieb.
Die Augsburger erzielten nach Wiederanpfiff gleich zwei Tore, doch eine Dreierserie von Mathias Waldmann stellte wieder auf Vorsprung. Beim 14:21 durch Kiebler war wieder ein Siebentore-Abstand auf der Anzeigentafel abzulesen. Jetzt machte sich aber die Verletzung von Matzner aus der ersten Hälfte bemerkbar, die Abwehr stimmte nicht mehr. Göggingen holte Tor um Tor auf und spielte sich in einen Rausch. Matzner, mit verklebtem Gesicht zurückgekommen, stellte nochmals auf 19:23. Aber Minuten später war es richtig knapp als sich Julian Waldmann zum 24:26 durchtanken konnte. Doch Göggingen glich erstmals in Überzahl aus. Eine Minute vor Spielende erneut Julian Waldmann, der wuchtig im Fallen zum Siegtreffer einnetzte. Denn den letzten Angriff konnten die Gögginger nicht mehr verwerten.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 8/5, Matthias Mayer 4, Oliver Kiebler 3, Maxi Deisenhofer 3, Christoph Schäfer 3, Boris Matzner 2, Julian Waldmann 2, Michael Klaußer 1, Johannes Ring 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 0:4, 2:7, 4:10, 6:10. 6:13, 8:15, 10:16, 12:17 (Halbzeitstand), 14:17, 14:21, 16:22, 19:22, 21:23, 23:24, 24:26, 26:26, 26:27 Endstand