Der TSV Niederraunau gewinnt aus sein zweites Heimspiel gegen den TV Gundelfingen mit 34:25. Da keine Schiedsrichter erschienen sind, mussten die Verantwortlichen improvisieren.
Es war eigentlich alles angerichtet zum Derby zwischen dem TSV Niederraunau und dem TV Gundelfingen. Zwei hoch motivierte Teams in Bestbesetzung und eine tolle Kulisse im Krumbacher Schulzentrum mit Fans von beiden Lagern sorgten für Vorfreude. Doch ein wichtiger Part fehlt zum Spielbeginn: Die Schiedsrichter. Das eingeteilte Paar musste das Spiel auf Rückfrage bereits am Vormittag aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen und scheinbar wurde vom Bayerischen Handballverband kein Ersatz eingeteilt. Ein Novum in 25 Jahren Handball in Niederraunau auf bayerischer Ebene wie Hallensprecher Pius Waldmann ausführte. Es folgte eine organisatorische Meisterleistung aller Verantwortlichen. Unter den Zuschauern wurden jeweils ein Schiedsrichter aus Niederraunau und Gundelfinden identifiziert, mit Material und Kleidung ausgestattet und das Vorgehen zwischen den Mannschaftsverantwortlichen und mit der Spielleitenden Stelle abgestimmt. Abteilungsleiter Bernd Maisch: „Wir wollten auf jeden Fall spielen und die 400 Zuschauer nicht wieder nach Hause schicken. Ich bin sehr froh, dass beide Teams so kooperativ waren. Nochmal ein ganz großes Dankeschön an die Aushilfsschiedsrichter Rick Ehrenpfordt und Stefan Huggenberger!“ Am Ende klappte das Unterfangen und das Derby konnte mit ca. 20 Minuten Verspätung beginnen.
Den Spielern beider Teams war das Chaos dann nicht anzumerken und sie starteten mit hohem Tempo in die Partie. Die Raunauer Jungs machten dabei genau dort weiter, wo sie im ersten Heimspiel gegen den TSV Ottobeuren aufgehört hatten. Aus einer kompakten Abwehr wurde konsequent und schnell nach vorne gespielt. Auch Torhüter Maxi Jekle bestätigte seine überragend Form und entschärfte reihenweise freie Würfe. Die Hausherren konnten sich so durch Tore des treffsicheren Adrian Thalhofer, Moritz Kornegger und Oliver Kiebler schon nach 12 Minuten mit 7:2 absetzen. In der Folge machte sich der mittlerweile breite Kader des TSV Niederraunau bemerkbar. Trainer Mesch wechselte das komplette Team ohne Qualitätsverlust und die frischen Kräfte um Björn Egger konnten die Führung bis zur Pause auf 17:9 ausbauen.
Die Gäste aus Gundelfingen begannen die zweite Halbzeit aufgrund des hohen Rückstandes dann mit dem Mut der Verzweiflung. Egal ob Fehlwurf oder Torerfolg durch den TSV Niederraunau starteten die Donaustädter blitzschnelle Angriffe und suchten den frühen Abschluss. Da die Angriffe der Gäste durchaus erfolgreich waren, hätte diese Taktik dem TSV Niederraunau durchaus gefährlich werden können. Da aber auch die Hausherren in Person der überragenden Rückraumspieler Marius Waldmann, Johannes Rosenberger und Oliver Blösch verlässlich Tore erzielten, blieb der Vorsprung konstant hoch. Beim 29:20 zehn Minuten vor Schluss war das Spiel entschieden. Die Spannung auf beiden Seiten nahm merklich ab und die Teams konnten bis zum 34:25 Endstand noch ein paar sehenswerte Treffer erzielen.
Aufstellung und Tore: Maxi Jekle, Maxi Klaußer (beide Tor); Melvin Ugur (1), Oliver Kiebler (2), Adrian Thalhofer (4), Moritz Kornegger (3), Björn Egger (1), Moritz Hegenbart, Christoph Schäfer, Jakob Eheim, Lasse Saldo (2), Oliver Blösch (6), Johannes Rosenberger (7), Marius Waldmann (8/3)