Im ersten Auswärtsspiel der neuen Saison beim hochgehandelten TSV Allach musste der TSV Niederraunau seine erste Niederlage hinnehmen. Endstand in der Eversbusch-Halle war 30:24 (12:13).
Das Spiel begann wie es anzunehmen war: Mit viel Tempo. Es ging schnell hin und her wobei sich beide Mannschaften mit dem Tore Schießen noch schwer taten. Eine harte Linie des Schiedsrichtergespanns bescherte den Ranauern nach fünf Minuten bereits die dritte Zeitstrafe. Spätestens beim 2:2 begann dann die Jekle-Show, als der Raunauer Keeper einen 7-Meter entschärfte. Die Allacher Spieler scheiterten im Minuten-Takt aus allen Positionen an Jekle, der sich in der ersten Halbzeit mit 17(!) Paraden in einen wahren Rausch spielte. Der Höhepunkt dieses Rausches war Mitte der ersten Halbzeit, als Jekle nach einem Kopftreffer seinen Gegenspieler zurück in die eigene Hälfte jagte. Die Niederraunauer Fans feierten diese Aktionen ihres Torwarts dementsprechend, solche Szenen wurden in der langen Pandemie-Pause schmerzlich vermisst. Leider schafften die in weiß spielenden Raunauer es in dieser Phase nicht das zwingend auszunutzen, da die eigene Wurfquote ebenfalls ausbaufähig war. Die Führung wechselte ständig. Dann der Schock: Ein Schiedsrichter sank bei einem Antritt zu Boden. Die Diagnose Achillessehnenriss war schnell gestellt. Die medizinische Betreuerin des TSV Daniele Schiefele versorgte den Unparteiischen bis zum Eintreffen des Krankenwagens. Nach einer gut 20-minütigen Pause wurde das Spiel unter der Leitung des verbliebenen Schiedsrichters fortgesetzt, da beide Teams damit einverstanden waren. Durch Tore von Jakob Eheim von Außen und Lasse Sadlo vom Kreis konnte sich der TSV erstmals mit 3 Toren absetzen (8:11). Bis zur Pause konnte das Heim-Team durch Tore aus dem Rückraum noch auf ein Tor verkürzen.
Was in der ersten Halbzeit noch relativ gut verhindert werden konnte, wurde in der zweiten Hälfte spielentscheidend: Die erste Welle der Allacher. Der junge Raunauer Rückraum tat sich im Angriff von Beginn an schwer, da der Spielfluss total verloren ging. Zudem häuften sich technische Fehler. Das bestraften die Münchner unter anderem mit zahlreichen erfolgreichen Kontern eiskalt mit einem 4:0-Lauf von 14:14 auf 18:14, von denen sich Raunau nicht mehr erholte. Zwar steckte das Team nie auf, näher als auf drei Tore wie beim 22:19 oder 27:24 kam der TSV aber nicht mehr heran. In dieser Phase zeigten die Allacher warum sie als Favorit in diese Landesliga Süd-West starten. Am Ende stand eine 30:24-Niederlage auf der Anzeigetafel. Trainer Udo Mesch ärgerte sich nach dem Spiel: "Heute wäre mehr möglich gewesen. Meine Hoffnung ist, dass wir aus diesen Fehlern lernen." Nach einer kurzen ersten Pause geht es für die Raunauer in zwei Wochen schon mit dem nächsten Heimspiel-Derby weiter, wenn der TV Gundelfingen im Krumbacher Schulzentrum zu Gast sein wird.