Grundlegend verändert hat sich die Situation für die Raunauer Landesligahandballer. Drei Niederlagen in Folge bedeuten zwar immer noch Rang sechs, mit vier Punkte Abstand zur Abstiegszone ist aber die Komfortzone endgültig verlassen. Die 24:29 Niederlage gegen die SpVgg Altenerding haben sich die Raunauer Jungs komplett selbst zuzuschreiben.
Auslöser für ein äußerst seltsames Spiel, das mit dem normalen Handballgeschehen überhaupt nicht vergleichbar ist, war eine katastrophale Leistung in der ersten Hälfte. Ein Halbzeitstand von 9:19 mit einem Zwischenstand von 4:14 in der 20. Spielminute sagt wohl schon alles. Alle Mannschaftsteile versagten kollektiv. Die Torhüter brachten keine Hand an den Ball, die Abwehr ließ sich nach Belieben ausspielen und im Angriff wurde der gegnerische Torhüter Stephan Haase, wie schon im Vorspiel in Altenerding, zum Weltmeister geworfen. Den allergrößten Ausschlag gaben aber dumme, zum Teil vollkommen unnötige Zweiminutenstrafen in der Anfangsphase. Wenn ein Team in der 18. Spielminute schon die vierte Hinausstellung hinnehmen muss, versteht es einfach nicht, mit der Linie der Schiedsrichter umzugehen. Bei der ersten Aktion erlitt dazu Björn Egger einen Cut über dem Auge und musste verarztet werden. In Folge kamen die Raunauer Jungs einfach nicht ins Spiel. Auch der „Hallo Wach-Effekt“, den ein Team-time-out von Mihaly More beim Stand von 3:8 bringen sollte, verpuffte wieder. Dazu ein vergebener Siebenmeter, das Desaster nahm immer größere Ausmaße an. Die mehr als 400 Zuschauer, darunter eine frenetisch anfeuernde Gruppe aus Altenerding, trauten ihren Augen nicht. Ein Zehntorerückstand nach einem Drittel der Spielzeit war das Resultat. Einfach nicht mehr zu korrigieren.
More reagierte jetzt endgültig und stellte komplett um. Marius Waldmann ging auf die vorgezogene Position in einer offensiven Abwehr. Das hielt wenigstens den Abstand gleich. Anlass zu Hoffnung bestand immer noch keine. Aus der zweiten Hälfte kam das Team dann noch aggressiver eingestellt. Die Abwehr, irgendetwas zwischen einer 3:3 Formation und einer teilweisen Manndeckung, sollte die Gäste verunsichern. Anfangs klappte das noch gar nicht. Die Hauptangreifer Christopher Schmalz und Lukas Donaubauer agierten nach wie vor souverän. Ab dem 11:22 sollte sich dann der Kampfgeist der Raunauer, der niemals nachließ, lohnen. Maxi Jekle hielt jetzt immer besser, Marius Waldmann führte klug Regie und plötzlich klappte einiges. Der Rückstand schrumpfte über 15:22, 18:24 bis zum 21:25. Beim 23:26 durch Lasse Sadlo war noch eine Sensation möglich. Allerdings hatten erneute Zweiminutenstrafen die Uhr schon zu weit herunterlaufen lassen. Die Raunauer machten jetzt vollends auf, aber auch Fehler. Schnell machten die Altenerdinger den Sack zu.
Auch wenn das Geschehen in der zweiten Hälfte nicht mehr viel von einem normalen Landesligaspiel in sich hatte, machte es wenigstens Hoffnung auf Besserung im Raunauer Spiel.
Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler, Florian Rothermel 3, Christoph Schäfer, Lasse Sadlo 4, Maxi Jekle, Mathias Waldmann 1/1, Vinzent Hegenbart 2, Björn Egger 1, Oliver Blösch 3, Moritz Kornegger, Johannes Rosenberger 3, Valentin Baumgarten, Marius Waldmann 7/3.