Ihrer Favoritenrolle voll und ganz gerecht wurden am Samstagabend die Gäste vom Eichenauer SV. Der TSV Niederraunau zeigte eine eher schwache Leistung und damit ging die 23:30 Niederlage in Ordnung.
Das Team der Raunauer Jungs kann derzeit mit einer Wette auf die Zukunft verglichen werden. Allein vier Jugendspieler standen im Schulzentrum nicht nur im Aufgebot sondern auch oftmals auf dem Feld. Dazu die junge Garde, die gerade im ersten oder zweiten Seniorenjahr steht. Gestandene Landesligaspieler mit Erfahrung findet man gerade noch mit Oliver Kiebler und Mathias Waldmann, dazu die im besten Torhüteralter befindlichen Armin Hessheimer und Maxi Jekle. Damit trat die wohl jüngste Landesligaformation aller Zeiten gegen den derzeitigen Tabellenzweiten an. In dieser Saison geht es aber nicht um die Zukunft sondern um den Verbleib in der extrem ausgeglichenen Liga. Nach der Vorrunde haben die Raunauer Jungs mit 14:12 Punkten zwar ein gewisses Polster, ausruhen darf sich darauf niemand. Nervenstärke war noch selten das Kennzeichen einer jungen Mannschaft.
Anfangs sah zwar noch alles gut aus. Die knapp 400 Zuschauer sahen einen fulminanten Auftakt. Nach gerade einmal acht Minuten stand es bereits 6:4. Die Raunauer Aufstellung mit den älteren Spielern, wirkte souverän im Angriffsspiel. Mathias Waldmann, Moritz Kornegger, Lasse Sadlo und Johannes Rosenberger ließen mit ihren Toren Hoffnung aufkommen. Von Beginn an war aber auch feststellbar, dass die Raunauer Schwierigkeiten bekommen würden mit den Riemschneider-Brüdern. Abgeklärt wie Spanier agierten beide im Rückraum und am Kreis. Ansatzlos fiel auch das 6:5 durch Manuel Riemschneider. In Zeitspielgefahr mussten die Raunauer dann einen Kempa-Pass spielen. Es wäre das schönste Tor des Tages geworden. Gefühlvoller Pass von Waldmann auf Björn Egger, doch der hatte wohl schon den Hallenboden berührt, bevor der Ball wieder die Hand verließ. Aber Egger erzielte dann doch noch das 7:5 im nächsten Angriff, nachdem die Ausgleichsbemühungen der Eichenauer abgewehrt waren.
Leider kam es dann zur entscheidenden Phase. Die erfahrenen Eichenauer, nun auch wirkungsvoll unterstützt von Christian Lieb, nutzten die vielen Wechsel und eine sich immer stärker abzeichnende Abwehrschwäche der Raunauer gnadenlos aus. Der Halbzeitstand von 10:17 war eine deutliche Quittung für viele vergebene Chancen und fehlendes Zupacken in der Abwehr.
Die zweite Hälfte gestalteten die Raunauer dann wenigstens ausgeglichen. In einem teilweise wilden Spiel mit vielen ausgelassenen Hundertprozentern auf beiden Seiten konnten die Raunauer doch ihr Talent aufzeigen. Selbst als beim 19:29 ein Debakel drohte gab das Team nie auf und antwortete darauf mit besonders schönen Spielzügen. Bezeichnend das 22:30 durch Johannes Rosenberger. Wie er hier von Marius Waldmann in Szene gesetzt wurde und dadurch plötzlich frei vor dem Torhüter war, nährt die Zukunftshoffnungen.
Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler 2/1, Florian Rothermel 2/1, Christoph Schäfer, Lasse Sadlo 2, Maxi Jekle, Mathias Waldmann 6/3, Vinzent Hegenbart 1, Björn Egger 2, Oliver Blösch 1, Moritz Kornegger 1, Johannes Rosenberger 5, Valentin Baumgarten, Marius Waldmann 1.