Die gegnerische Mauer war zu hoch und zu breit, Ottobeuren gewinnt 31:27

Eine kaum vermeidbare Niederlage gab es für die Raunauer Jungs am Samstagabend in Ottobeuren. Die Leistung reichte einfach nicht aus, um die topmotivierten Allgäuer in die Schranken zu weisen. Die 31:27 Niederlage fiel aber vielleicht um zwei Tore zu hoch aus.

Die Gäste verkauften sich mehr als teuer, aber letztlich spielte dieses Mal auch die körperliche Unterlegenheit gegen die Allgäuer Riesen eine große Rolle. Als Raunauer hat man in der Landesliga ja schon einiges erlebt. Aber dass ein 2,05 m großer Rechtshänder auf Rechtsaußen spielt, ist dann doch neu. Filip Matijevic interpretierte diese Sondersituation auf seine Weise. Beim Einlaufen an den Kreis war er allerdings brandgefährlich. Anspiele im zweiten Stockwerk kann Raunaus Truppe kaum verhindern. Spielentscheidend war aber eher Patrick Kofler. Der erfahrene Topmann der Ottobeurer war ein ums andere Mal einfach nicht zu stoppen. Schwierigkeiten bereitete auch der pfeilschnelle Marcel Heil, von Immenstadt ins nördliche Allgäu gewechselt. Dazu kam in der zweiten Hälfte noch David Szücs, der ein glänzendes Comeback feierte. Man merkt schon, die Angriffswucht der Ottobeurer gab letztlich den Ausschlag. Armin Hessheimer hielt in der ersten Hälfte hervorragend und die Abwehr hielt den Gegner noch bei 14 Toren zum 14:11 Halbzeitstand. Aber das Raunauer Angriffskonzept, gleich ausgerichtet wie gegen Allach funktionierte gar nicht. Die Raunauer Rückraumspieler machten das Spiel zu eng und bissen sich am Mittelblock die Zähne aus. In der zweiten Hälfte wurde das Spiel dann breiter angelegt und vor allem über Oliver Kiebler auf Rechtsaußen fielen alleine siebenTreffer. Doch da zerbröselte die Abwehr immer mehr.

Das Spiel begann mit einem cleveren Schlagwurftreffer von Björn Egger und blieb bis zum 5:5 ausgeglichen. Dann schon eine Vorentscheidung. Die Einheimischen erarbeiteten sich einen Dreitorevorsprung, der nie wieder verkürzt werden sollte. Ottobeuren hatte bis zum 8:5 eine hundertprozentige Erfolgsquote und die Raunauer vergaben drei Mal. Über ein 13:8 kamen die Raunauer zum 13:10 zurück. Der Dreitoreabstand im Minimum blieb einfach. Beim 17:13, einem schönen Kopfleger von Kiebler, keimte kurz Hoffnung auf. Doch die weiteren Treffer von ihm, schöne Hüftwürfe von Mathias Waldmann und vor allem der Hoffnung gebende Einsatz von Valentin Baumgarten am Kreis reichten nicht aus. Selbst das spürbare Aufbäumen zum Spielende nutzte nichts mehr.

Irgendwie hatte sich auch alles verschworen gegen die Raunauer Jungs. Ein starker, bestens aufgestellter Gegner und die Schiedsrichter hatten auch nicht immer ein glückliches Händchen. Der sonst in Hinsicht Schiedsrichter so besonnene Raunauer Coach Mihaly More hatte Redebedarf mit den Unparteiischen. Die gingen nach Spielende sogar darauf ein. Nur lobende Worte werden nicht gefallen sein. Kritik darf sein, wichtiger ist Selbstkritik und die äußerte sich so: „Heute hätten wir zwei Stunden spielen können, den Ausgleich hätten wir nicht geschafft“, so der achtfache Torschütze Mathias Waldmann in seinem Spielresümee.

  

Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler 7, Florian Rothermel 1, Jakob Eheim, Christoph Schäfer, Lasse Sadlo 1, Maxi Jekle, Mathias Waldmann 8/5, Vinzent Hegenbart 1, Björn Egger 3, Oliver Blösch 2, Moritz Kornegger, Johannes Rosenberger 1, Valentin Baumgarten 3.