Tabellenfüher trotz guten Spiels eine Nummer zu groß

Ohne Punkte, aber mit anerkennenden Worten kehrten die Raunauer Jungs vom Spitzenspiel der Landesliga Süd zurück. Beim Tabellenführer TSV Haunstetten gab es bei der 31:23 Niederlage letztlich nicht zu holen.

Wobei das hohe Endergebnis täuscht deutlich über den Spielverlauf hinweg. Die ansehnliche Anzahl an Zuschauern, die nach dem Drittligaspiel der einheimischen Damen noch in der Halle waren, sahen ein Landesligaspiel der gehobenen Klasse. Auch unparteiische Experten wie Udo Mesch, mit Trainervergangenheit bei beiden Vereinen ausgezeichnet, meinte nach dem Spiel: „Das Ergebnis täuscht etwas. Für die Zuschauer war das ein klasse Spiel“. Die Höhe der Niederlage ergab sich auch erst in den letzten 15 Minuten. Trainer Mischa More wollte unbedingt an der Sensation riechen und versuchte mit einer doppelt mannbezogenen Deckung gegen Max Schnitzlein und Alexander Horner, die Protagonisten des Augsburger Angriffsspiel, das Spiel zu drehen. Dabei wurden aber die Räume so groß, dass die anderen Roten nur so durch die Reihen der Raunauer tanzten. Torhüter Maxi Jekle verhinderte mit fantastischen Paraden zwar auch in dieser Phase Schlimmeres aber der Abstand wuchs einfach an. Solche Notexperimente gehen zwar meistens schief, aber wenn dann muss man es zumindest gegen einen Tabellenführer ohne Punktverlust versuchen.

Vorher hatten sich immer wieder, trotz guten und schnellen Spiels, die Schwächen der Raunauer gezeigt. Bis zum 8:8 und 10:9 war Raunau immer dran. Bei den vielen Versuchen in Führung zu gehen standen sich die Jungs dann aber selbst im Weg. Moritz Kornegger hatte in seiner unnachahmlichen Art bereits fünf Tore erzielt. Seine Mannschaftsfreunde vergaben aber beste Chancen reihenweise, inclusive zwei vergebener Siebenmeter. Irgendwann hatten die Augsburger dann auch erkannt, dass es ein probates Mittel sein könnte den 18-jährigen A-Jugendspieler auszuschalten. Knallhart und kompromisslos wurden die Raunauer jetzt aus der Wurfzone herausgehalten. Raunau geriet immer wieder in Zeitspielsituationen und jetzt in Rückstand. Trotzdem war das Halbzeitfazit bei 13:10 noch positiv. Auch Mesch bemerkte anerkennend: „Die Jungs haben die Härte angenommen und dagegengehalten. So ist eben Männerhandball“. Allerdings wurde das Spiel auch nie unfair.

Die Schiedsrichter, für Zeitstrafenfluten bekannt, quittierten das mit insgesamt 14 Zweiminutenstrafen. Nach der Roten Karte gegen Lasse Sadlo musste Raunau auf einen seiner körperbetonten Abwehrspieler verzichten. Es war die Phase, in der der Tabellenführer dann begann, sich abzusetzen. Raunau verwarf und Haunstetten setzte sich mit Tempospiel durch. Am Schluss waren die Raunauer Jungs unter Wert deutlich geschlagen.

 

Aufstellung und Torschützen: Armin Hessheimer, Oliver Kiebler 1, Adrian Thalhofer, Lukas Konkel 3/2, Lasse Sadlo 1, Maxi Jekle, Mathias Waldmann 3, Vinzenz Hegenbart, Florian Rothermel 1, Björn Egger, Oliver Blösch 5, Moritz Kornegger 6, Johannes Rosenberger 3.