Einen begeisternden Abschied bereiteten nahezu 400 Zuschauer dem scheidenden Trainer Udo Mesch. Ihr Schärflein dazu leisteten auch die Raunauer Jungs. In einem mitreißenden Finale schlug der TSV Niederraunau den TSV Simbach im letzten Heimspiel der Saison 2018/19.
Wenn man vom Einfluss auf die endgültige Platzierung und vom Ehrgeiz des Trainers absieht ging es bei diesem Spiel nur noch um die „Goldene Ananas in Stückchen“. Raunau hatte sich schon im März aller Sorgen in dem sich nun zuspitzenden Abstiegskampf entledigt und Simbach gehört nominell sowieso zu den Spitzenteams der Liga. Die volle Halle war bei diesen Voraussetzungen schon eine Überraschung. Aber keiner der Zuschauer musste sein Kommen nach der 60. Spielminute bereuen. Zwar verlief das Spiel 40 Minuten relativ emotionslos, dann spitzte sich das Geschehen aber zu und endete mit dem bekannten Hexenkessel im Krumbacher Schulzentrum. Besonderen Einfluss darauf hatten die Youngsters im Raunauer Team, die in der entscheidenden Phase ohne jegliches Nervenflattern das Spiel für Raunau entschieden.
Die Simbacher traten die weite Fahrt nur mit neuen Spielern an. Doch alle Leistungsträger waren an Bord, vor allem die zwei Raunauer Schreckgespenste Martin Kavka und Fabian Schwibach. Während Kavka, der Raunau schon einmal in Krumbach im Alleingang bezwungen hatte, relativ blass blieb war Schwibach nie zu bremsen. Die Gäste suchten ihn immer wieder am Kreis und neben herausgeholten Siebenmeter netzte er insgesamt sieben Mal ein. Zwar hatte er, bekannt für seine kompromisslose Art, schon nach 21 Spielminuten zwei Zeitstrafen auf dem Konto. Geschickt wurde er danach nur noch im Angriffsspiel eingesetzt. So blieb Simbach eigentlich immer auf Schlagdistanz. Das war dann die perfekte Ausgangsbasis für ein spannendes Finale.
Die Raunauer, die sich wie immer auf ihr Tempo und ihr Spielvermögen verlassen mussten, waren das ganze Spiel über in Führung. Außer dem 0:0 gab es nicht ein einziges Unentschieden. Michael Thalhofer, Lasse Sadlo und Mathias Waldmann starteten gleich mit einem 3:1 durch. Ebenso wie die Gäste immer den Kreisspieler suchend konnte sich in der Folge vor allem Lasse Sadlo auszeichnen. Der gesamte Rückraum glänzte dabei mit tollen Anspielen. Dennoch war das Spiel noch beinahe einschläfernd. Beim 11:10 forderte Leitwolf Waldmann seine Kameraden zum Aufwachen auf. In Folge kamen das 12:10 durch einen Konter über Florian Rothermel, das 13:11 durch ein Unterzahltor von Moritz Hegenbart und das 15:12 mit einer Superleistung von Sadlo, der einen Abpraller im Flug aufnahm, einnetzte, aber auch hart landete.
Das 16:12 Halbzeitergebnis war dann die Grundlage für das Heimspielfinale. Nach dem 22:19 verwarf Raunau zwei Siebenmeter. Simbach holte bis zum 25:24 auf. Der bis dahin schon starke Maxi Jekle steigerte sich nun in „Unnachahmlichkeit“. Reihenweise warf er sich in gegnerische Würfe, allesamt frei abgefeuert. Er zeigte sich plötzlich unbezwingbar. Dazu die Leistungen der jungen Raunauer. Das vorentscheidende 26:24 von Moritz Kornegger in Unterzahl und zwei Top-Leistungen von Sadlo und Oliver Blösch. Raunau war für Simbach unerreichbar geworden und Jekle hielt sowieso alles. Den Schlusspunkt, einen Kracher aus dem Rückraum setzte dann Hegenbart. Die perfekte Grundlage für die Abschlussfeierlichkeiten um Udo Mesch.
Torschützen: Lasse Sadlo 7, Moritz Kornegger 4, Mathias Waldmann 3, Moritz Hegenbart 3, Florian Rothermel 3, Lukas Konkel 3/2, Michael Thalhofer 2, Oliver Kiebler 2, Oliver Blösch 2, Adrian Thalhofer 1.