Nichts wurde es für die Raunauer Jungs mit einem Auswärtserfolg in Ottobeuren. Das schwäbische Derby ging mit 33:30 verloren. Allerdings gab es wenig Anlass zu Kritik. Die Mannschaft zeigte im Unterallgäu eine gute Leistung.
„Wir haben in der entscheidenden Phase zu Ende der ersten Halbzeit ein paar falsche Entscheidungen im Angriffsspiel getroffen“, so die Einschätzung von Coach Udo Mesch. Der früher ganz normale Heimvorteil, den man jetzt nicht mehr so oft im Handball bei den Schiedsrichtern genießt, sprach in diesen Momenten auch für die Ottobeurer. Schnell war aus einem völlig offenen Spielstand von 13:13 ein 17:13 geworden. Dabei hatten die Raunauer Jungs das Spiel bis zu dieser Wende im Griff gehabt. Fazit: Lange überlegte Angriffe gegen die körperliche Überlegenheit der Gastgeber. Oder auch schnelles intelligentes Passspiel gegen den wurfkräftigen Rückraum der Nachbarmannschaft. Die Ottobeurer erlaubten sich den Luxus, ihre Angriffe sehr schnell abzuschließen und so entwickelte sich ein torreiches Treffen. Raunau ging bis zum 4:4 immer in Führung und kassiert dann prompt den Ausgleich. Der starke Halblinke Patrick Kofler stellte erstmals auf 5:4. Dieses Mal glich der insgesamt sehr treffsichere Oliver Kiebler aus. Das 6:6 dann ein Wurf von Mathias Waldmann auf das empty goal, also das leere Tor, nachdem die Unterallgäuer bei jeder Zeitstrafe den Torwart durch einen Feldspieler ersetzten. Das gleiche Kunststück über 30 Meter gelang in der zweiten Hälfte auch Lukas Konkel. Zwei Kiebler-Tore brachten dann sogar das 6:8 und die zahlreich mitgereisten TSV-Anhänger hofften auf mehr. Raunau blieb dominant, beim 9:11 wackelte Michael Thalhofer die Abwehr aus. Dann die schwache Phase der Raunauer. Auch ein Team-time-out durch Udo Mesch konnte den Negativlauf nicht bremsen. Letztmalige ausgeglichene Spielstände ergaben sich durch einen wunderbaren Treffer von Adrian Thalhofer zum 12:12 und durch einen gewaltigen Durchbruch von Moritz Hegenbart zum 13:13. Dann waren die Gastgeber enteilt.
Wer jetzt aber gedacht hätte, die Raunauer ergeben sich so einfach, musste sich täuschen. Die kämpferische Einstellung war überragend. Bis zum 20:19 wurde der Rückstand permanent verringert. Auch das Hoch der Ottobeurer bis zum 24:21 war nur Zwischenstation. Raunau kämpfte sich über zwei Oliver Blösch-Tore erneut heran. Beim 25:26 durch Mathias Waldmann schien die erneute Wende in Sicht. Selbst eine Zweiminutenstrafe wurde ausgeglichen überstanden. Hegenbart knallte einfach in seiner unnachahmlichen Art den Ball zum 26:27 ins Tor. Auch beim 27:28 durch Waldmann alles offen, bevor dann Kleinigkeiten und der überragende György Szouski den Unterschied ausmachten. Drei Minuten vor Spielende stand es 31:28, aber Raunau eroberte noch drei Mal den Ball. Die Notwendigkeit, dann schnell abschließen zu müssen, entschied das Spiel. Beim 32:30 wollte der Anschlusstreffer einfach nicht gelingen.
Torschützen: Oliver Kiebler 5, Michael Thalhofer 5, , Mathias Waldmann 5, Moritz Kornegger 4, Lasse Sadlo 3, Lukas Konkel 3/3, Moritz Hegenbart 2, Oliver Blösch 2, Adrian Thalhofer 1.