Nach einer furchterregenden Leistung ließen die Niederraunauer Handballer die Punkte beim Landesliga-Kontrahenten TV Immenstadt. Wie man sich selbst das Leben schwer machen kann demonstrierten die Raunauer Jungs bei der 25:23 Niederlage deutlich.
War es nur der ungewohnte Spieltermin am Sonntagnachmittag? Oder war es doch Überheblichkeit und Selbstüberschätzung gegen den Tabellenvorletzten? Auf jeden Fall war Coach Udo Mesch nach dem Spiel kaum zu bremsen. "So eine Leistung lasse ich mir kein zweites Mal bieten. Dafür können sich die Jungs jemand anderen suchen". Unter den Augen des neuen Trainers Mihaly More für die nächste Saison präsentierte sich das Team tatsächlich in vollkommen ungewohnter Form. Hatte die Erfolgsserie den TSV noch frühzeitig jeder Abstiegsgefahr befreit geht es jetzt eigentlich darum, sich auf die neue Saison einzustimmen. "Erfolgserlebnisse sind wichtig für die Stimmung, aber auch für das gute Gefühl wenn die neues Saison beginnt", auch das eine Analyse von Mesch. Dass gerade die Leistungsträger der Erfolgsserie und auch der guten Leistungen gegen die großen Drei der Liga im Allgäu schwächelten, war Mesch ebenso wenig entgangen. "Die Jungs, die immer auf der Platte sind, sind langsam am Ende ihrer Kräfte und total überspielt".
Dabei präsentierte sich der TV Immenstadt keineswegs als starker Gegner. Grundsätzlich war die Partie auf unterstem Landesliga-Niveau einzuordnen. Die Raunauer hatten am Ende 27 technische Fehler und 22 Fehlwürfe in der Statistik. Die Fehlwürfe gingen zum einen auf das Konto des hervorragend haltenden Alexander Hagenauer im Tor der Allgäuer. Zum anderen aber auch auf den Umstand, dass die Raunauer es einfach nicht verstanden, ihr Wurfverhalten umzustellen. Die technischen Fehler waren noch ärgerlicher. Teilweise waren sie auch durch die Schiedsrichter begründet, die sich nahtlos den Leistungen der Spieler anschlossen. Aber von einem Landesligateam muss man erwarten, dass man sich auf eine Extremauslegung der Schritteregel einstellen kann.
Die Begegnung begann mit einem Kracher ins Kreuzeck durch TVI-Winterzugang Boban Popov. Weniger spektakulär, weil abgefälscht war das 1:1 durch Michael Thalhofer. Die 4:2 Führung der Städtler, wie sie sich selbst nennen, war immer noch nicht alarmierend. Die Leistungen der Heimmannschaft durften Raunau an sich nicht erschrecken. Beim 6:10 schien das Spiel seine Wende erfahren zu haben, aber die Immenstädter kämpften wenigstens und konnten mit dem Halbzeitpfiff zum 10:10 ausgleichen.
Hatte man in der ersten Hälfte noch mehr Potenzial bei den schwach agierenden Raunauern vermutet, dreht sich das Verhältnis nach der Pause. Der TVI steigerte sich etwas, Raunau versagte mit Ausnahme der Torhüter kollektiv. Lediglich nach dem 24:20 gab es ein Aufbäumen gegen die Niederlage. Beim 24:22 ein Funken Hoffnung, aber erneut eine mehr als umstrittene Entscheidung der Unparteiischen ließ auch diesen Funken verglimmen.
Torschützen: Lasse Sadlo 4, Oliver Blösch 3, Moritz Kornegger 3, Michael Thalhofer 3, Mathias Waldmann 3/1, Lukas Konkel 3/1, Oliver Kiebler 2, Moritz Hegenbart 1, Adrian Thalhofer 1.