Begeisterung herrschte am Samstagabend im Schulzentrum nach dem Handball Landesligaspiel der Raunauer Jungs. Trainer Udo Mesch hatte noch vor dem Spiel behauptet: „Die liegen uns gar nicht!“ Er und 350 Zuschauer wurden dann in der zweiten Halbzeit eines Besseren belehrt. Aus einem 17:16 wurde ein letztlich überzeugender 35:28 Erfolg.
„Ohne Mathias geht es immer noch nicht“, war vereinzelt nach dem Spiel auf der Tribüne zu hören. Gemeint war Mathias Waldmann und für einzelne Phasen des Spiels mag das auch gegolten haben. Der Leader hatte einfach einen Sahnetag erwischt, machte immer die entscheidenden Tore und glänzte mit seiner Variabilität. Die ihn so auszeichnenden Hüftschlenzer wechselten mit Kontertoren und Toren von Außen, mehrfach sogar in Unterzahl ab. Aber man sollte nicht übersehen, die Youngsters im Team entwickeln sich unter Mesch immer weiter. Lasse Sadlo ist am Kreis und in der Abwehr eine Bank, auch wenn er dieses Mal, für den Kreisspieler völlig untypisch, immer wieder das hohe Torgebälk ansteuerte. Björn Egger macht als Rechtshänder aus der Halbrechtssituation immer mehr. Oliver Blösch fand am Samstag auf der Spielmacherposition auch in schwierigen Phasen immer Lösungen und Moritz Hegenbart kann man immer bringen. Sein Wille zum Torerfolg ist grenzenlos und eigentlich kann er sich nur selber, wenn er zu ungestüm spielt, ausbremsen. Und die Zeit von Florian Rothermel kommt auch noch.
Kein Wort zu den Torhütern? Überraschend fehlte der in Dietmannsried überragende Maxi Jekle. Beruflich weilte er unter der Woche in China. Sein Rückflug kam einfach zwei Stunden zu spät, um noch einen Einsatz zu planen. Adi Konkel spielte für ihn eine solide Partie und als Backup war A-Jugend-Torwart Maxi Klaußer im Kader.
Das Spiel begann mit einem tollen Dreher von Lukas Konkel. Raunau ging mit 4:2 in Führung und hielt diese auch bis zum 10:7, einem klasse Heber von Spielführer Michael Thalhofer. Nach einem Siebenmetertor von Konkel zum 11:7 ging plötzlich aber gar nichts mehr. Mesch versuchte zwar mit einem Team-time -out die Wende, aber Altenerding ging mit 14:15 in Führung. Gerade in dieser Phase war der Top-Shooter Stephan Auernhammer einfach nicht zu halten. Zuerst glich Blösch wieder aus und Waldmann brachte das Team beim 16:15 wieder in Führung. Selbst eine Zweiminutenstrafe gegen Sadlo bremste dann die Raunauer nicht mehr. Ein raffinierter Spielzug wurde in letzter Sekunde von Waldmann zum 17:16 verwertet.
Dass Raffinesse manchmal mehr bringt als Brachialgewalt zeigte sich beim 25:19. Sadlo hatte einen Konter ans Gebälk gedonnert, Oliver Kiebler vollendete dann doch mit einem feinen Kopfleger. Überhaupt hatten sich die Raunauer Jungs diesen Vorsprung mit guten Ideen erarbeitet. Paroli bot da nur noch Kreisläufer-Hüne Bernhard Glas, gegen den die körperlich unterlegenen TSV-Spieler so ihre Mühe hatten. Noch schwieriger wurde eine kurze Phase nach beim 26:22. Eine taktische Manndeckung gegen Thalhofer zeigte ihre Wirkung. Ein paar Angriffe lang wussten die jungen Raunauer nicht so recht, was zu tun ist. Aber Blösch meisterte auch diese Phase und die zweite Manndeckung gegen Waldmann verpuffte dann wirkungslos. In den letzten Minuten durften dann noch alle Youngsters, begonnen bei Adrian Thalhofer, Hegenbart, Rothermel und Klaußer ihre Fähigkeiten zeigen und den Jubel der Zuschauer genießen.
Torschützen: Mathias Waldmann 10, Lukas Konkel 6/4, Oliver Blösch 4, Michael Thalhofer 3, Lasse Sadlo 3, Moritz Hegenbart 3, Björn Egger 3, Oliver Kiebler 2, Florian Rothermel 1.