Langsam wird es unheimlich -- auch im Allgäu erfolgreich

Jetzt schon das neunte Spiel in Folge blieben die Handballer des TSV Niederraunau in der Landesliga Süd ohne Niederlage. Der 23:27 Erfolg bei der abstiegsbedrohten HSG Dietmannsried/Altusried war dabei nicht unbedingt die stärkste Leistung der vergangenen Wochen.

Wobei man den Raunauer Jungs zu Gute halten muss, dass sie immer Herr des Handelns waren. Nach schneller und hoher Führung war die erste Hälfte von einer stabilen Abwehr und einem überragenden Torhüter Maxi Jekle geprägt. Die Allgäuer bissen sich daran die Zähne aus und blieben beim 9:14 noch einstellig. In der 40. Spielminute dann beim Stand von 15:18 ein möglicher Wendepunkt. Eine vollkommen überzogene Rote Karte gegen den Leader Mathias Waldmann bei einer harmlosen Abwehraktion ergab einen kurzen Schockmoment. Wobei man schon bemerken muss, dass die Schiedsrichter, ebenfalls aus dem Allgäu, ansonsten eine beeindruckende Leistung ablieferten. Selbst das eher seltsame Siebenmeterverhältnis von 10:5 für die HSG ging in Ordnung. Wobei der Begriff Strafwurf in diesem Spiel mehr auf die Werfer aus Dietmannsried zutraf als auf die Raunauer Abwehr. Insgesamt fünf der angeblichen Strafen vereitelte Keeper Jekle, während Lukas Konkel auf der Gegenseite alle fünf Würfe sicher nutzte. Jedenfalls fehlte Waldmann das letzte Drittel und Udo Mesch musste mehrfach improvisieren. Zuerst hielt der eingewechselte Moritz Hegenbart den Abstand beim 17:20 noch konstant. Aber nun wachte auch die Halle auf und die HSG kam beim 21:22 bedrohlich nahe. Doch die Raunauer behielten die Nerven. Oliver Blösch, der wieder positiv auffallende Michael Thalhofer und zwei Mal Lukas Konkel stellten wieder auf 21:26 und die Partie war entschieden.

Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als gut gewesen. Lasse Sadlo mit Sprunggelenksverletzung und der kränkelnde Mathias Waldmann waren an sich nicht spielfähig, stellten sich aber doch in den Dienst der Mannschaft. Dann auch noch ein Auswärtsspiel in der gefürchteten Dietmannsrieder Sporthalle. Doch nervös waren nur die Gastgeber. Die ersten vier Angriffe vertändelten sie alle durch technische Fehler oder scheiterten an Jekle. Oliver Kiebler dagegen blieb nervenstark und hatte aus teilweise schwierigen Winkeln immer eine bärenstarke Lösung. In der sonst so stimmungsvollen Halle war es beängstigend ruhig. Der Abstiegskampf schien noch nicht realisiert worden zu sein. Spieler, die sonst den Raunauern manchen Schrecken eingejagt hatten, blieben erstaunlich blass. Nur der aus Friedberg zurückgeholte Max Schneider bot Paroli. Er war auch der einzige, der gegen Jekle einigermaßen erfolgreich war. Udo Mesch konnte nach dem Spiel mit dem Ergebnis zufrieden sein. Sein Wunsch, einmal nicht von den Torhüterleistungen abhängig zu sein, ging aber überhaupt nicht in Erfüllung. Nach der Konkel-Show der vergangenen Woche waren die Punkte nur der grandiosen Leistung von Maxi Jekle zu verdanken.

Torschützen: Lukas Konkel 9/5, Michael Thalhofer 6, Oliver Kiebler 4, Mathias Waldmann 3, Oliver Blösch 2, Lasse Sadlo 1, Moritz Hegenbart 1, Björn Egger 1.