Die Raunauer Jungs bleiben weiterhin die Wundertüte der Liga. Mit dem 26:25 Sieg gegen die HSG Dietmannsried/Altusried war schon gar nicht zu rechnen. Die Allgäuer gehörten im letzten Jahr zu den Spitzenteams der Landesliga Süd. Die wechselhafte Leistung der Raunauer war dieses Mal aber auch zum Wundern.
Souverän und abgeklärt begann die Mannschaft von Udo Mesch. Mit allen Routiniers in der Startsieben, dazu Björn Egger und Lasse Sadlo, entwickelte sich ein überlegenes Spiel der Einheimischen. Wie schon in Herrsching wurden die Bälle wieder druckvoll auf die Außenpositionen durchgespielt und von dort eingenetzt. Dazu kam durchaus auch Glück wie bei einem Wurf von Spielführer Michael Thalhofer, der abgefälscht zum 3:1 ins Netz trudelte. Das 5:2 war dann ein Zaubertor von Oliver Kiebler, der aus spitzem Winkel ins Dreieck traf. Ab dem 6:3 durch Lukas Konkel stockte dann etwas der Angriffselan. Von der Durchschlagskraft der ersten Spiele war wenig zu spüren. Im Gegenzug überzeugte aber die Abwehr und vor allem Torhüter Maxi Jekle. So erweiterte sich der Vorsprung noch bis zum 11:6. In doppelter Überzahl vergab dann Konkel, was bei ihm nur sehr selten vorkommt, einen Siebenmeter und prompt ließen die Raunauer etwas die Köpfe hängen. Mesch reagierte mit einer äußerst mutigen Formation und wurde auch belohnt dafür. Moritz Hegenbart, auf die halbrechte Position geschickt, bedankte sich für das Vertrauen und setzte sich drei Mal zu den Zwischenständen von 12:8, 14:9 und 15:9 durch. Beim ersten Torerfolg noch glücklich, dann mit körperlichem Durchsetzungsvermögen und beim dritten Treffer mit einem schönen Hammer ins linke Kreuzeck zum Halbzeitstand.
Doch dann öffnete sich die Wundertüte. Der Dietmannsrieder Torhüter brachte in der zweiten Hälfte die Raunauer zum Kopf schütteln. Immer wieder wehrte er beste Würfe ab und das ging natürlich ans Nervenkostüm. Von den ersten fünf Versuchen fand keiner sein Ziel. Das Hin und Her steckte auch die Dietmannsrieder an. Das Spiel wurde zwar enorm schnell, aber nicht immer hochklassig. Oliver Blösch war noch die positive Erscheinung im Raunauer Spiel. Irgendwann rieb er sich aber in Zweikämpfen auf. Die Allgäuer holten langsam und beständig auf. Beim 19:16 der nächste Fehlversuch der Raunauer vom Siebenmeterstrich. Irgendwie war der Wurm drin. Michael Feigele verwertete für die HSG alle zugesprochenen Strafwürfe und schloss so zum 20:19 auf. In doppelter Unterzahl markierte dann Björn Egger nochmals den Zweitorevorsprung. Die letzten nervenaufreibenden fünf Minuten gehörten dann doch wieder den Routiniers auf der Seite der Raunauer. Mathias Waldmann der noch die Siebenmeterchance beim 23:22 vergeben hatte, übernahm die Verantwortung. Ein Hüftwurf zum 24:22, dem der Ausgleich der Allgäuer folgte. Eine verwertete Eins zu Eins-Situation des Mittelmanns zum 25:24 und dann eine ähnliche Situation mit Strafwurfentscheidung. Michael Thalhofer traf zwei Minuten vor Schluss zum 26:25. Ohne Feigele, der dabei eine Zweiminutenstrafe kassiert hatte, erarbeiteten sich die Gäste keine echte Ausgleichschance und Raunau durfte jubeln.
Torschützen: Mathias Waldmann 5/1, Lukas Konkel 5/3, Michael Thalhofer 4/1, Oliver Kiebler 3, Moritz Hegenbart 3, Moritz Kornegger 2, Lasse Sadlo 2, Björn Egger 2.