Nach einer unerwartet guten, vor allem kämpferisch mehr als überzeugenden Partie verloren die Raunauer Jungs ihr Spiel zum Saisonauftakt knapp beim Bayernliga-Absteiger. Das 29:27 Endergebnis gibt durchaus Anlass zu Hoffnungen für das neuformierte Team.
Drei Routiniers, drei Spieler, im besten Handballalter für ihre Positionen, darunter die beiden Keeper und dazu noch eine Meute von sieben Jungspunden, die sich alle noch ihre Sporen in der Landesliga verdienen müssen. So zeigte sich das gezwungenermaßen von Udo Mesch neu zusammengestellte Team. Scheinbar hat er gute Arbeit geleistet. Auch der Ausfall von Ferit Celik, der in den Vorbereitungsspielen so viel Anlass zu Hoffnungen für einen druckvollen Rückraum gegeben hatte, musste weggesteckt werden. Die Verletzung am Sprunggelenk ist immer noch nicht klar diagnostiziert.
Also mussten die noch Jüngeren heran und die zeigten keine Scheu vor dem großen Handballnamen TSV Ismaning. In der sogenannten Hölle Süd, die sich durch ihre extremen Temperaturen auch am Samstag ihren Namen verdiente, startete gleich Moritz Hegenbart im ersten Männerpflichtspiel in die Partie. Ein schöner langer Angriff abgeschlossen über Kreisläufer Lasse Sadlo sollte folgen. Raunau führte 0:1. Bis zum 3:4 glänzte die Raunauer Jungs mit überlegtem Spiel. Souverän wurde aufgebaut und die Torvorlagen kamen über Mathias Waldmann zu den Außenpositionen oder an den Kreis. Unverständlich wurde diese Spielweise dann abgebrochen und es ging über diese Achsen gar nichts mehr. Dazu wurden auch noch Chancen zum schnellen Gegenstoß und zu leichten Toren, die Mesch immer fordert, leichtfertig liegengelassen. Das Spiel drehte sich, die Ismaninger gingen mit 8:5 in Führung. Die Youngsters, inzwischen war auch A-Jugendspieler Moritz Kornegger für seinen Namenskollegen im Spiel, sahen im Angriffsspiel durchaus gut aus, hatten aber in der Abwehr gegen den Top-Angreifer Dominik Langer so ihre Probleme. Die Nummer fünf der Isis war einfach nicht zu halten. Wenn man dann den Angaben der Heimmannschaft glaubt, dass dieser in wenigen Wochen studienbedingt nicht mehr zur Verfügung steht, wird sich das Spiel des letztjährigen Bayernligisten deutlich verändern müssen. Gegen Raunau war aber immer Langer zur Stelle, wenn ein Tor gebraucht wurde.
Dann in der 23. Minute der große Schrecken für die Raunauer Jungs, die bis zum 10:9 wieder aufgeholt hatten. Der bis dahin voll überzeugende Lasse Sadlo verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung. Die Jungs spielten zwar munter weiter, aber der Zug über den Kreis war dahin. Trotzdem ließ das 13:12 zur Halbzeit alles offen.
Die zweite Hälfte startete furios. Die Raunauer kamen zwar immer zu Toren, die aber mit der Schnellen Mitte der Ismaninger jeweils beantwortet wurden. Drei Mal hintereinander überrollte die Heimspieler die blauen Gäste aus Schwaben. Der bis dahin glücklose Mathias Waldmann war nun mangels Alternativen am Kreis. Die dadurch mögliche Deckungsformation hielt aber gut dagegen. Drei Kornegger-Tore ermöglichten das 21:21. Beim Spielstand von 23:21 wurde sogar eine doppelte Unterzahl überstanden. Beim 25:22 erstmals ein Dreitorevorsprung der Heimmannschaft. Maxi Jekle hielt weiter glänzend, Armin Hessheimer hatte schon mehrere Siebenmeter pariert. Aber die Wende sollte nicht gelingen. Die einzige Chance hätte noch der ansonsten bestens aufgelegte Oliver Blösch mit einem vergebenen Konter in der 57. Spielminute gehabt. So kam Raunau nach vier Toren von Lukas Konkel in Folge nur noch zum 28:27 Anschluss, dem dann das letzte Tor der Ismaninger folgte.
Torschützen: Lukas Konkel 8/5, Lasse Sadlo 4, Michael Thalhofer 3, Kornegger Moritz 3, Oliver Blösch 3, Oliver Kiebler 2, Adrian Thalhofer 2, Björn Egger 1, Florian Rothermel 1.