Kanalleffekt im Abstiegskampf, Raunau vielleicht gesichert, jetzt müsste schon alles schiefgehen

Ein Spiel mit extrem unterschiedlichen Halbzeiten erlebten die 250 Zuschauer am Samstagabend im Krumbacher Schulzentrum. Das bessere Ende dabei hatten die Raunauer Jungs. Am Ende gab es einen deutlichen 31:25 Erfolg gegen den ASV Dachau, wobei die Raunauer in der ersten Hälfte bis zu fünf Toren im Rückstand lagen.

Damit haben die Raunauer im Abstiegskampf einen weiteren Fixpunkt gesetzt. Das Abrutschen auf die direkten Abstiegsplätze ist jetzt schon nicht mehr möglich. Ohne Berücksichtigung der Sonntagsergebnisse gibt es nur noch die sehr theoretische Möglichkeit auf den möglichen Relegationsplatz zu sinken. Nach diesem Erfolg sah es allerdings lange Zeit gar nicht aus. Die Raunauer Jungs bewiesen in der ersten Hälfte erneut ihre Heimschwäche. Ein Spielstand von 14:16 zeigt auf, woran es haperte. Erst gegen Ende der ersten Hälfte und dann in der zweiten Halbzeit zeigten die Raunauer die taktische Flexibilität, die man gegen einen Gegner wie die Dachauer benötigt. Als dann auch noch der geistliche Beistand in Person von Raunaus Dorf-Unruhestandspfarrer Hermann Ehle hinzukam lief es plötzlich. Die Raunauer Jungs machten innerhalb von neun Minuten aus einem 17:17 ein vorentscheidendes 24:19.

Hervorzuheben ist dabei vor allem die Steigerung in der Abwehrleistung. Maxi Jekle hielt mehrere freie Würfe auf seinen Kasten, aber auch das ganze Abwehrspiel funktionierte jetzt so, dass viele Würfe aus dem Rückraum sichere Beute von Jekle wurden.

Natürlich profitierten die Raunauer von der Heimatmosphäre. Selbst in den schwierigsten Phasen zur Mitte der ersten Halbzeit feuerte die Fangruppe weiter an. Die zweite Halbzeit steigerte sich dann die Unterstützung noch. Dachau schloss zwar nochmals zum 24:20 auf. Zwei Tore in Folge durch Florian Gaedt, eines davon wunderbar am Kreis freigespielt, hielten die Dachauer auf Distanz. Beim 26:22 in der fünfzigsten Spielminute hatten die Gäste letztmals die Minimalchance auf einen Punktgewinn. Zwei Tore des wieder überzeugenden Spielführers Michael Thalhofer und ein Tor von Mathias Waldmann, der in Zeitspielgefahr nach Tem-time-out einen angesagten Spielzug wunderbar abschloss, ließen die letzten Restchancen wie Seifenblasen platzen. Ein 29:22 in fünf Minuten auf Landesliganiveau aufzuholen ist nahezu unmöglich. Unter dem Jubel seiner A-Jugendkameraden kam dann auch noch Oliver Blösch zum Einsatz. Mit einem Tor und zwei herausgeholten Siebenmetern fügte er sich glänzend ein und durfte die Jubelszenen auf dem Spielfeld miterleben.

Die Dachauer ließen sichtbar die Köpfe hängen. Ihre Position im Abstiegskampf ist deutlich schlechter geworden. Dabei hatten sie sich als unangenehmer Gegner mit vielen taktischen Varianten gezeigt. Abwechselnde Manndeckungen gegen Waldmann und dann wieder extrem offensive Formationen ließen die Raunauer in der ersten Hälfte beinahe scheitern. Aus einem 5:5 wurde ein 7:12 mit wenig Tendenz zur Besserung. Erst die letzten Minuten im ersten Spielabschnitt gehörten dann Raunau. Oliver Kiebler und Björn Egger stellten auf 14:16. Siegbringend war dann die taktische Ausrichtung in der zweiten Hälfte. Kiebler wurde zum dauernd einlaufenden Spielmacher mit gewagten, aber erfolgreichen Würfen. Dazu kam Boris Matzner mit sicheren Abschlüssen auf seiner rechen Seite. Zusammen mit Pfarrer Ehle brachten die Beiden die Wende im Spiel und im Abstiegsgeschehen. 

Torschützen: Michael Thalhofer 9/4, Boris Matzner 6, Oliver Kiebler 5, Mathias Waldmann 4, Andreas von Kries 3, Florian Gaedt 2, Björn Egger 1, Oliver Blösch 1.