Frustration pur, so lässt sich die Gefühlslage bei den Raunauer Jungs nach dem Heimspiel gegen die HSG Dietmannsried/Altusried umschreiben. Nach einer mäßigen Leistung musste man sich den Gästen mit 29:32 geschlagen geben.
Eine Dreitoreniederlage gegen den neuen Tabellendritten hört sich im ersten Moment gar nicht einmal so schlecht an. Doch während des ganzen Spielverlaufs hatte der TSV Niederraunau keine Siegchance. Zu dominant traten die Allgäuer von Beginn an auf. Vor allem der Blitzstart bis zum 1:6 zog den Raunauer Jungs schon den Nerv. Viel frustrierender war aber sogar der Umstand, dass mit einem Punktgewinn die Abstiegsangst eingedämmt hätte werden können. Drei der vier Konkurrenten im Abstiegskampf verloren. Man hätte sich besserstellen können. So geht es in den abschließenden direkten Duellen um Alles.
Irgendwie sollte es am Samstag aber nicht sein. Raunau begann mit einem Tor von Oliver Kiebler. Die Rückraumachse Michael Thalhofer, Mathias Waldmann und Björn Egger war wieder gesetzt. Die spielerischen Momente überzeugten im Angriffsspiel. Beständig gelang es eine der Außenpositionen freizuspielen. Was komplett fehlte war die Wurfstärke von den Halbpositionen. Ein immer wieder durchbrechender Mathias Waldmann alleine konnte es nicht richten. Dazu kam auch noch Pech im Abwehrverhalten und auch beim Abschluss. Schon beinahe bezeichnend war das 1:5. Der Ball war abgeblockt. Die Raunauer hätten den abprallenden Ball nur aufnehmen müssen, waren aber schon in der Vorwärtsbewegung. Und wie es sein muss, wenn gar nichts klappt, springt der Ball zu einem Gästespieler und der muss nur noch das leere Tor treffen. Das gelang natürlich, wie den Gästen überhaupt beinahe alles gelang. Bis zur 26. Spielminute war jeder Wurf ein Treffer. Die sonst so hochgelobten Raunauer Torhüter bekamen kein Körperteil an den Ball. Machte es die Abwehr den gegnerischen Werfern schon leicht, die Torhüter schlossen sich an. Nach dem 2:7 durch den starken Fabian Sandholzer bäumten sich die Raunauer wenigstens auf. Der Kampfgeist war durchaus vorhanden, zwischendurch blitzte auch Klasse auf. Aber die Beständigkeit der Allgäuer erreichten die Mittelschwaben nie. Nach zwei Toren von Oliver Kiebler war beim 6:8 der Anschluss erreicht. Aber wenn nur links getroffen wird und rechts bzw. bei Kontern nicht, erklärt sich der 13:19 Halbzeitstand.
Udo Mesch versuchte mit der Taktikkiste zu antworten. Die Manndeckung auf den linken Rückraumspieler sollte der HSG den Spielfluss nehmen. Das gelang auch, aber die Abwehr war dafür an anderen Stellen löchrig. Ab der 40. Spielminute keimte drei Minuten lang Hoffnung auf. Lukas Konkel und erneut Kiebler verkürzten zum 20:23. Die aufkommende Superstimmung wurde aber schnell eingebremst. Die Gäste waren vor allem über ihren mächtigen Kreisspieler Tobias Rucht erfolgreich und erhöhten erneut auf 24:31. Die Raunauer Jungs kämpften und verkürzten. Eine reelle Chance aufzuschließen bestand aber nicht mehr.
Torschützen: Lukas Konkel 9/5, Mathias Waldmann 7, Oliver Kiebler 7, Florian Gaedt 4, Andreas von Kries 1, Ferit Celik 1.