Eine ansprechende Leistung der Raunauer Jungs am Sonntagabend in Herrsching. So jedenfalls empfanden es die meisten der vielen mitgereisten Raunau-Anhänger. Der bittere Beigeschmack war aber die 29:28 Niederlage, die durchaus zu vermeiden war. Dem Spielverlauf entsprechend hätten die Raunauer auf jeden Fall ein Unentschieden verdient.
Denn Raunau führte in der zweiten Halbzeit eine gefühlte Ewigkeit von der 40. bis zur 50. Spielminute, größtenteils mit zwei Toren Vorsprung. In dieser Phase hielt Zampano Armin Hessheimer sage und schreibe vier Siebenmeter hintereinander und ließ damit die Herrschinger beinahe an sich selbst zweifeln. Allerdings war es auf der Gegenseite nicht viel anders. Routinier Dubravko Grgic hielt von Außen alles was nur irgendwie zu erwischen war und auch seine Quote entschärfter Rückraumwürfe ließ sich sehen.
Überhaupt waren die Torhüter schon vor dem Spiel Gesprächsthema. Der die letzte Zeit so überzeugende Maxi Jekle war kurzfristig beruflich zu einer Chinareise aufgebrochen. Diese Absenz war genauso unvorhergesehen wie das Fehlen von Youngster Oliver Blösch, der sich im Spiel der A-Jugend hoffentlich nur leicht verletzt hat. Während sich die Raunauer Torhüter beinahe schon traditionell in ihren Bestleistungen abwechseln hätte ein Spielertyp wie Blösch in der entscheidenden Phase den oftmals ratlosen Raunauern schon gut getan. So entschieden dann doch die in der Herrschinger Presse zuletzt arg gescholtenen Altstars des Teams das Spiel. Vor allem Sebastian Kircher, aber auch Michael Zech waren gegen Spielende von der Raunauer Abwehr nicht mehr zu halten. Gravierend dabei, dass Raunau von den letzten fünf Minuten vier in Überzahl spielen konnte und trotzdem gelang den Einheimischen die Wende. Fünfzig Sekunden vor Schluss erzielte Kircher das 29:28, genügend Zeit um auszugleichen. Aber da fehlte dann das Quäntchen Cleverness, um überhaupt in eine aussichtsreiche Wurfposition zu kommen.
Anders war es in der ersten Hälfte gewesen. Da erzielte Mathias Waldmann mit der Schlusssekunde den 13:13 Ausgleich. Einer seiner Hüftwürfe fand gegen den verdutzten Grgic noch sein Ziel. Ansonsten spielten die Raunauer während der gesamten Spielzeit gekonnt über den Kreis. Florian Gaedt und Lasse Sadlo waren immer wieder geschickt eingesetzte Anspielstationen. Beide waren auch mit Treffern vom Wurfkreis erfolgreich. Auffälliger war aber noch die Unzahl an Siebenmeter, die dadurch entstanden. Lukas Konkel bewies bei den Strafwürfen dann seine ungewöhnliche Nervenstärke. Neun von elf Siebenmetern, dazu noch ein Tor im Nachwurf, die Quote war überragend gegen den sonst dauernd die Raunauer düpierenden Grgic. In der Nachbetrachtung hilft das alles nichts. Auch er selbst vermerkte, dass er lieber gewonnen hätte, vom persönlichen Erfolg könne er sich nichts kaufen.
Torschützen: Lukas Konkel 11/9, Mathias Waldmann 4/1, Lasse Sadlo 3, Michael Thalhofer 3, Andreas von Kries 2, Florian Gaedt 2, Ferit Celik 2, Björn Egger 1.