Raunaus Auswärts-Erfolgsserie setzt sich fort. Mit einem 26:29 in Simbach, dem vierten Sieg in Folge, davon drei in gegnerischen Hallen nähert sich der Bayernliga-Absteiger immer mehr gesicherten Tabellenregionen.
Der Sieg in Niederbayern hat auch einen Namen: Maxi Jekle. Der zurück ins Team gekehrte Keeper ließ die Gastgeber regelrecht verzweifeln. Beim 2:2 hatte Jekle bereits vier Großchancen der Simbacher entschärft. Leidtragende waren vor allem die Außenspieler, von dort hielt er einfach alles. Die Spieler des Favoriten waren so beeindruckt, dass sie in der Folge teilweise unbedrängt von der Abwehr, aber erschreckt vom sich vor ihnen aufbauenden Torhüter deutlich am Tor vorbeiwarfen.
So ein Rückhalt war auch bitter nötig. Die Raunauer hatten einer Spielzeitverlegung aus sportlichen Gründen zugesagt. Die Simbacher bedankten sich auch mehrfach für diese Einstellung, die nach eigenen Aussagen ermöglichte, dass ihre Spitzenspieler Lukas Eichinger und Andreas Brand überhaupt mitwirken konnten. Allerdings waren beide bereits während der Aufwärmphase in der Halle. Bei Raunau fehlte aus beruflichen Gründen Oliver Kiebler und Goalgetter Mathias Waldmann, der die weite Fahrt nicht mitmachen konnte, da die Geburt eines Kindes bevorsteht. Damit war die Linksaußenposition verwaist. Udo Mesch beorderte Allzweckwaffe Boris Matzner auf die linke Seite, temporär unterstützt von Jungspund Florian Rothermel. Zudem geriet der Start daneben. Ohne Jekle hätte Simbach in Führung gehen müssen. Das Raunauer Angriffsspiel funktionierte nämlich überhaupt nicht. Bereits nach fünf Minuten zog Mesch die Handbremse und nahm Andreas von Kries vom Feld. Der junge Rückraumshooter kam mit den taktischen Vorgaben einfach nicht zurecht. Sein Spiel hatten die Simbacher wohl ausreichend analysiert. Als Glücksgriff bewies sich dann die Hereinnahme von A-Jugendspieler Oliver Blösch. Er ordnete den Angriff und zeigte sich selbst enorm torgefährlich. Der 3:3-Ausgleich und die 4:6 Führung gingen gleich aus sein Konto. Simbach ging zwar noch einmal mit 8:7 in Führung, dann war die niederbayerische Herrlichkeit dahin. Es häuften sich technische Fehler auf beiden Seiten, Raunau war aber einen Tick, vor allem im Konterspiel, cleverer. Florian Gaedt, zwei Mal Blösch und Matzner stellten auf 9:12, ein Vorsprung, der bis zum 11:14 Halbzeitergebnis Bestand hatte.
In der zweiten Hälfte kam dann die große Zeit von Lukas Konkel. Mit erstaunlicher Sicherheit verwandelte er nahezu jede Gelegenheit von Rechtsaußen. Ein Teil dieser Erfolge geht natürlich auch auf die guten Anspiele von Ferit Celik zurück. Leider fehlt derzeit dieselbe Anspielgenauigkeit auf der linken Seite. Konkel erzielte auch das 19:24 und das 20:26 in der 52. Spielminute. Da hätte alles klar sein müssen. Die Raunauer ließen sich aber noch von einer frühzeitigen Manndeckung erschrecken, die die Simbacher nochmals auf 24:26 heranbrachte. Die letzten fünf Minuten agierten sie aber wieder sicherer und ließen nichts mehr anbrennen.
Torschützen: Lukas Konkel 10/3, Oliver Blösch 5, Florian Gaedt 3, Ferit Celik 3, Boris Matzner 2, Michael Thalhofer 2, Andreas von Kries 2, Lasse Sadlo 1, Florian Rothermel 1