Mit dem dritten Sieg in Folge haben sich die Raunauer Handballer etwas von der direkten Abstiegszone entfernt. Auch wenn die 10:16 Punkte nach der Vorrunde alles andere als berauschend sind, gibt die Entwicklung der neuen Mannschaft doch genügend Anlass, um dem restlichen Saisonverlauf optimistisch entgegen zu gehen.
Mit dem 21:38 Erfolg am Samstagabend am Münchner Ostbahnhof musste man aufgrund des Saisonverlaufs schon rechnen. Der Tabellenletzte TSV München-Ost war absolut chancenlos gegen die vor allem in der ersten Halbzeit überzeugenden Gäste vom Dorfverein. Welch paradiesische Verhältnisse im Krumbacher Schulzentrum im Vergleich zu Münchner Hallen herrschen konnten wieder einmal eine große Anzahl mitgereister Fans erfahren. Einer der größten Sportvereine Münchens spielt in einer Halle ohne jegliche Tribüne und schon der Eingang zum Berufsbildungszentrum versteckt sich im Großstadtgetümmel mehr als geschickt. Davon ließen sich aber weder das Team noch die Anhänger beeindrucken. Beeindruckt musste man dagegen vom Zusammenhalt der Mannschaft sein. Zu einer voll besetzten Bank mit einem Kader von 14 Spielern kam Florian Gaedt nach seiner Wunderheilung. Mehrere Brüche in der linken Hand hatten ihm eine Pause verordnet. Gerade vom Gips befreit machte er schon wieder das Aufwärmprogramm mit. Zudem hat Coach Udo Mesch mit Björn Egger auch noch ein Supertalent in Warteposition, der nach seinem Kreuzbandriss dem ersten Einsatz in der Landesliga entgegenfiebert.
Mesch hatte seiner Mannschaft sicheres, aber enorm schnelles Rückraumspiel mit permanentem Druck auf die Abwehr vorgegeben. Dazu nicht mehr so riskant offenes Abwehrverhalten und ein schnelles Spiel nach vorne. Wenn dann im Angriff Shooter Andres von Kries auch noch nach Belieben trifft hat das Team wieder gehobenes Landesliganiveau. Beim 4:10 nach vierzehn Minuten waren schon fünf seiner Kracher im Ostler-Tor eingeschlagen. Man konnte das Staunen der Münchner Torhütern nach den kaum zu erahnenden Einschlägen richtig spüren. Und dass Raunau auch in dieser Saison wieder auf seine herausragenden Torhüter bauen kann, ist beinahe Selbstverständlichkeit. Glänzte anfangs Matthias Rogg, dann Armin Hessheimer, so war dieses Mal Teamrückkehrer Maxi Jekle der alles überragende Spieler. Einschläge im eigenen Tor, vorne ein unüberwindbar scheinender Torhüter, die Ostler waren zu bewundern, dass sie eigentlich nie völlig aufsteckten. Nach 1:8 Rückstand hielten sie bis zum 6:13 mit und auch die Manndeckung gegen von Kries forderte von den Raunauern einige Minuten bis zur geglückten Neuorientierung. Aber jetzt trugen sich die anderen Feldspieler in die Torschützenliste ein und Lukas Konkel verwandelte die Siebenmeter bis zum Halbzeitstand 9:20 gewohnt sicher.
Mesch konnte dann experimentieren und die Münchner die hohe Niederlage wenigstens einigermaßen in Grenzen halten. Ab der 52. Spielminute kamen dann auch noch alle A-Jugendlichen zum Einsatz, gerade mal von den Routiniers Mathias Waldmann und Stefan Jordan als Ankerspieler unterstützt. So waren nach Oliver Bösch auch Florian Rothermel und Marcel Gutmann mit weiteren Landesligatoren erfolgreich.
Torschützen: Andreas von Kries 11, Lukas Konkel 7/4, Ferit Celik 4, Oliver Kiebler 3, Mathias Waldmann 3, Boris Matzner 3, Lasse Sadlo 2, Oliver Blösch 2, Stefan Jordan 1, Florian Rothermel 1, Marcel Gutmann 1/1.