Es ist wie verhext mit den Raunauer Handballern in der jetzt beendeten Bayernligasaison. Entweder es mangelt an den spielerischen Mitteln um mitzuhalten oder wenn die dann einmal gezeigt werden an der Chancenverwertung. Am Samstag war wieder einmal das Zweite der Fall, so dass die 31:23 Niederlage in Haunstetten viel zu hoch ausfiel.
Eine Niederlage mit zwei oder drei Toren gegen die allerdings auch ersatzgeschwächten Augsburger hätte zum Spiel gepasst. Mit Stefan Tischinger und Torhüter Daniel Fischer hatten die Gastgeber zwar die auffälligsten Spieler auf ihrer Seite, sonst konnten die Raunauer begünstigt durch den Ausfall der Horner-Brüder gut aussehen. Durch das Auslassen von mehr als zehn Hundertprozentigen spielten die Raunauer Angreifer aber dem gegnerischen TSV in die Karten. Im Handball zählt nicht ansehnliches Spiel sondern das Ergebnis und das setzt sich aus Toren zusammen. Bei den Raunauern hatte man im Gegensatz zu den Gastgebern den Eindruck, dass sie im Schießsport unterwegs waren und die Torhüter zur Zielschiebe auserkoren hatten.
Coach Markus Waldmann, der bereits am Freitag bei der mannschaftsinternen Abschlussfeier gebührend verabschiedet worden war, begann mit einer Sicherheitsaufstellung. Damit sollte Tischinger mit seinen „Krakenarmen“, wohl der beste vorgezogene Abwehrspieler der Liga nicht die Chance gegeben werden, das Raunauer Spiel allzu sehr zu stören. Mit sicherem Passspiel, immer wieder durchsetzt von Bodenpässen hinten an Tischinger vorbei, gelang dies ungewöhnlich gut. Auf jeden Fall gingen die Raunauer Tischinger kein einziges Mal in die von ihm gestellten Fallen.
Symptomatisch der Auftakt: Raunau hatte bereits drei Hundertprozenter versiebt, Haunstetten alles getroffen. Es stand nach zähem Ringen in der elften Minute 5:2. Coach Waldmann erhielt dann vom Lieblingsschiedsrichterpaar eine gelbe Karte. Gedacht war sie auch als Hallo-wach-Effekt für das eigene Team. Und Raunau wachte auf, allen voran der am Kreis rackernde Stefan Jordan, der es seinen alten Kameraden zeigen wollte. Beim 6:5 schien eine Wende denkbar, doch die vergaben die Raunauer wie so oft in dieser Saison selbst. Bei einem deutlichen 17:10 wurden dann die Seiten gewechselt.
Eine Serie von Mathias Waldmann und Jordan brachten dann wieder ein ansehnlicheres Zwischenergebnis zustande. Das 22:16 war noch einigermaßen angenehm, der Endstand von 31:23 weniger.
Damit schließt Raunau nach dem gleichzeitigen Sieg des HC Sulzbach-Rosenberg die Runde als Letzter ab. Ein einziger, allerdings fragwürdiger Titel ging nach Niederraunau. Mathias Waldmann wurde mit 125 Saisontoren mit hohem Abstand Landkreis-Bayernliga-Torschützenkönig
Torschützen: Mathias Waldmann 7/2, Stefan Jordan 6, Andreas von Kries 2, Ferit Celik 2, Tobias Hartmann 2, Lukas Konkel 2, Oliver Kiebler 1, Michael Thalhofer 1.
Torfolge: 0:1, 2:2, 5:2, 6:5, 10:5, 13:8, 17:10 (Halbzeitstand), 19:12, 21:14, 22:16, 25:17, 28:22, 31:23 (Endstand).