Ein Spiel das 42:18 endet ist schwer zu beschreiben. Die haushohe Überlegenheit der Gastgeber HaSpo Bayreuth machte sich nicht nur im Ergebnis bemerkbar. Die faire Mannschaft spielte zwar voll durch, äußerte aber auch Verständnis für die Leistung der Gäste.
Der angeschlagene Lukas Konkel konnte zwar mitspielen, genauso wie Michael Klaußer, den eine Schulterverletzung plagt. Dafür fiel Kapitän Michael Thalhofer aus. Die Rolle als Taufpate ging einfach vor. Nachdem sich nach dem Derby auch noch Julian Waldmann zu den Langzeitverletzten gesellt hatte, war kein Stammspieler aus dem Rückraum übriggeblieben. Und gegen die überaus offensive und durchaus auch aggressiv zupackende 3:3-Abwehr der Bayreuther wäre es besonders auf Ball- und Passsicherheit des Rückraums angekommen. So stand dort mit Andreas von Kries, Ferit Celik und Tobias Hartmann eine vollkommen neue Achse. Und gerade die Halbspieler tappten dann auch in die von den cleveren Bayreuthern ausgelegten Fallen. Abspiele in die Hände des Abwehrspielers oder Schrittfehler, zeigten schnell auf in welche Richtung das Spiel gehen würde. Nach knapp vier Minuten stand es bereits 5:0 und die Raunauer hatten noch kein einziges Mal auf das Tor geworfen. Coach Markus reagierte zwar, aber ohne Alternativen erfolglos. Beim 6:1 erzielte Ferit Celik das erste Tor für die Gäste.
Gerade aus diesem Anfang heraus war dann nach dem Spiel die Resignation bei Waldmann zu spüren. „Es war ja klar, dass die Saison schwer werden würde, aber dass sich die jungen Spieler so schwertun, enttäuscht doch etwas. Immerhin trainieren die Jungs das ganze Jahr auf dem Niveau der Erfahrenen, nur merkt man im Spiel nichts davon“. Wenn wie bei Raunau drei Spieler so ausfallen, dass sogar jeweils das Karriereende droht, dann wäre die Breite des Kaders umso mehr erforderlich Und die haben die Raunauer Jungs derzeit nicht. Der nach dem Heimsieg der Sulzbach-Rosenberger letzte Platz in der Bayernliga spiegelt nur die Situation reell wider.
Erneut Bayernligatauglichkeit zeigten nur in manchen Phasen die Torhüter und Mathias Waldmann. Ihm gelangen zumindest schöne Einzelaktionen im Angriff, die letztlich auch mit sieben Feldtoren belohnt wurden. Dass der Einzelkämpfer auch zwei Mal den Ball zu Gegentoren der Heimsieben verlor, war dabei nebensächlich.
So ging es über einen ernüchternden 22:7 Halbzeitstand in eine zweite Hälfte, in der Raunau etwas besser zurechtkam. Immerhin hielt sich bis zur 38. Spielminute der Abstand konstant. Der alles überragende Paul Saborowski, Spieler mit den meisten Feldtoren in der Bayernliga, blies dann wieder zum Angriff. Dass die Mannschaft trotzdem lebt, bewies der in Bayreuth beginnende Junggesellenabschied von Torhüter Armin Hessheimer. Unter anderen waren Michael Thalhofer und Maxi Deisenhofer eigens nachgereist. Bayreuth liegt ja um die Ecke!
Torschützen: Mathias Waldmann 7, Lukas Konkel 3/1, Ferit Celik 2, Oliver Kiebler 2, Andreas von Kries 2, Stefan Jordan 1, Michael Klaußer 1.
Torfolge: 6:0, 8:2, 14:2, 16:4, 19:6, 22:7 (Halbzeitstand), 27:11, 28:13, 33:15, 40:16, 42:18 (Endstand).