Was ist nur mit den Handballern des TSV Niederraunau passiert? Nach der schwachen Angriffsleistung gegen die Anzinger Löwen schwächelte beim Gastspiel in Landshut die Abwehr. Die munter aufspielenden Gastgeber der TG hatten leichtes Spiel einen hohen 43:24 Sieg einzufahren.
Vor der Saison in einem BHV-Pokalspiel unterlagen die Raunauer knapp in Landshut mit zwei Toren. Im Hinspiel in Krumbach hatten sie beim 28:29 sogar richtig Pech. Aber die Formkurve beider Teams ging in der Rückrunde deutlich auseinander. Bei Raunau fehlt mit Maxi Deisenhofer zwar der Kopf der Mannschaft und damit die antreibende Kraft, dennoch bleibt die Leistung der letzten beiden Spiele unverständlich. Dazu kam, dass die Landshuter nie nachgaben und ein regelrechtes spielerisches Feuerwerk abbrannten. Vor allem Matthias Müller und Enis Kabashi forcierten das Wettschießen gegen die überforderten Gäste.
Nicht nur das Ergebnis sondern auch die Strafenbilanz zeigt auf, dass sich die Raunauer im Abwehrspiel kaum wehrten. Vielleicht ist das der Tribut der erfolglosen Saison. Gerade einmal eine Zeitstrafe und eine höchst umstrittene Rote Karte gegen Lukas Konkel in der 50. Minute stehen hier zu Buche. Selbst Beide Torhüter, sonst so überzeugend, bekamen in Landshut kaum ein Körperteil an den Ball, so dass die Landshuter Scharfschützen leichtes Spiel hatten.
Reell mithalten konnten die Raunauer nur die ersten sechs und die letzten fünf Minuten. Aber schon anfangs deutete sich das Unheil an. Zwei Mal hintereinander wurde gut verteidigt, aber bei Abprallern vom Tor reagierten die Landshuter schneller als die Raunauer. Tore von Mathias Waldmann, Boris Matzner und Julian Waldmann ließen den TSV aber beim 4:3 den Anschluss halten. Das ging noch weiter bis zum 7:5. Dann allerdings brachen die Dämme. Coach Markus Waldmann versuchte zwar mit einem Team-time-out seine Mannschaft auf das organisierte Spiel der TGL einzustellen, aber alle Versuche und Umstellungen liefen ins Leere. Beim Halbzeitstand von 20:11 wurden die Seiten gewechselt.
Ferit Celik brachte dann etwas mehr Druck ins Angriffsspiel. In der Abwehr wurde er zwar genauso wie zuvor die anderen Halbspieler überrollt, mit einer sehr akzeptablen Wurfquote erzielte er vorne aber sechs saubere Feldtore. Dennoch wuchs der Rückstand beständig an. Die TGL übte sich jetzt mit dem siebten Feldspieler, bei Zeitstrafen wurde sowieso sofort aufgefüllt. Auch das konnten die Raunauer nicht nutzen, da nahezu jeder Angriff der Landshuter erfolgreich abgeschlossen wurde. In den letzten fünf Minuten warfen die Raunauer mit Rupert Sadlo, der erneut aushalf, und den Waldmann-Brüdern dann wenigstens noch so viel Tore, dass das Resultat hinter dem Doppelpunkt in Ordnung war. Gut, dass jetzt die Osterpause vor dem großen Landkreis-Derby kommt, für das sich der TSV gänzlich neu positionieren muss.
Torschützen: Ferit Celik 6, Mathias Waldmann 5, Rupert Sadlo 3, Julian Waldmann 3/1, Boris Matzner 2, Stefan Jordan 1, Michael Thalhofer 1, Lukas Konkel 1, Oliver Kiebler 1, Andreas von Kries 1.
Torfolge: 2:0, 4:3, 7:5, 11:5, 13:7, 16:9, 20:11 (Halbzeitstand), 22:13, 28:13, 30:16, 34:17, 37:18, 40:19, 43:24 (Endstand).
P.S: Nach dem Spiel wurde vor dem Landhuter Sportzentrum auch der Zustand der Kabinen usw. diskutiert und dies mit den Verhältnissen in Krumbach verglichen. Dabei kam durchaus die Empfehlung an mindestens dreizehn handelnde Personen in Krumbach auf, einmal Hallen in anderen Städten zu besichtigen. Auf jeden Fall wird in dem mehr als verwinkelten Sportzentrum mit mehreren Hallen sinnvoll saniert. An einen Abriss denkt man in einer 70.000 Einwohner Stadt nicht. Diese Gedanken kann man sich offensichtlich nur in Krumbach leisten.
Obwohl dies ein Tatsachenbericht ist, ist zu betonen, dass sich natürlich auch die Meinung des Verfassers wiederspiegelt.