Schlimmer geht es in der Bayernliga kaum. Auf dieses einfache Fazit lässt sich die Begegnung am Samstagabend gegen die Anzinger Löwen bringen. Die Raunauer Jungs waren nicht nur körperlich unterlegen. Das 12:22 Endergebnis gehört auch zur Gruppe der ganz besonderen Resultate.
Wenn das Spiel zum Beispiel 22:34 geendet hätte, könnte man von einem normalen Spielverlauf sprechen. Wie schon der Vorrunde, als die Raunauer ihr schwächstes Spiel bis dahin in Anzing abgeliefert hatten, war es auch in Krumbach. Das harte, überaus konsequente Abwehrspiel, das die Löwen zusätzlich noch schnellbeinig und gegen Raunau sehr offensiv ausgerichtet über sechzig Minuten durchziehen, liegt den Raunauern einfach nicht. Zwölf erzielte Tore muten sich in der Bayernliga wie ein Aprilscherz an. Das war dann aber nicht nur der Anzinger Abwehr geschuldet sondern auch dem beständigen Wurfpech, das die Raunauer magisch anzogen. So warfen sie sowohl den überragenden Lucas Scharder wie auch zeitweise Fabian Fiedler in eine meisterliche Form. Die zehn Tore, die zum Normalergebnis fehlten, wurden schon freistehend gegen die Löwen-Keeper verworfen.
Dabei hatten die Raunauer noch an die Fortsetzung der positiven Tendenz aus dem Sieg gegen den HC Sulzbach-Rosenberg geglaubt. Doch vor dem Spiel erneute Hiobsbotschaften. Zwar fehlte dieses Mal kein neu verletzter Spieler, doch mit Boris Matzner und Lukas Konkel, die in Sulzbach noch zwölf Tore erzielt hatten, mussten zwei Stützen krankheitsbedingt passen. Damit gab es keinen Rechtsaußen im Team und mit Matzner fehlte zudem die Konstante im Raunauer Abwehrspiel. Wie formulierte es Coach Markus Waldmann schon vor dem Match: „Uns läuft das Pech bergauf hinterher!“ Die linke Seite zugestellt, der Rückraum früh angegangen, rechts sowieso verwaist, da blieb nur noch das Kreisspiel übrig. Stefan Jordan setzte sich dort oftmals durch und konnte am Schluss mit fünf Toren überzeugen. Doch viele Kreisanspiele wurden von der cleveren Abwehr der Löwen auch abgefangen und in schnellen Gegenzügen zu Toren verwertet. Dabei kann man eine Wette eingehen. Auch Anzings Trainer-Ikone Hubert Müller wird mit dem Spiel seines Teams mehr als unzufrieden gewesen sein. Zu viel frei vergebene Chancen gegen einen allerdings auch prächtig parierenden Armin Hessheimer, manchmal hektisches Hin und Her mit vielen technischen Fehler. Das Spiel insgesamt hatte kein Bayernliga-Niveau und bei Raunau sowieso nur Hessheimer und Jordan.
So ging es nach dem ernüchternden 5:11 Halbzeitstand noch schlimmer weiter. Beim 6:17 sah es aus, als ob Raunau einstellig bleiben würden. Dann nahm sich doch noch Julian Waldmann ein Herz und erzielte drei Tore aus Einzelaktionen. Ein wunderschönes Tor von Rechtsaußen ins Kreuzeck durch Tobias Hartmann stellte dann den Endstand her. Leider wird dies bei diesem Spiel kaum in Erinnerung bleiben, besser das ganze Spiel vergessen.
Torschützen: Stefan Jordan 5, Julian Waldmann 3, Michael Klaußer 1, Tobias Hartmann 1, Mathias Waldmann 1, Michael Thalhofer 1/1.
Torfolge: 1:0, 1:3, 3:5, 4:7, 5:8, 5:11 (Halbzeitstand), 6:11, 6:17, 8:19, 10:21, 12:22 (Endstand).