Nahe dran an einem Unentschieden waren die Raunauer Jungs gegen den hohen Favoriten HaSpo Bayreuth in der Handball Bayernliga. Trotz eines atemberaubenden Kampfes hatten die Raunauer wieder einmal das Nachsehen beim 24:26. Nach einer der besten Saisonleistungen gab es aber keinen Grund die Köpfe hängen zu lassen.
Die Gäste hatten im Vorfeld über ihr Verletzungspech geklagt, die bekanntesten Spieler waren aber alle mit an Bord. Und das Verletzungspech der Raunauer muss inzwischen nicht mehr erwähnt werden. Dauerklagen hilft in der Situation der Raunauer Jungs nicht.
Knapp 300 Zuschauer gingen in der Mitte der zweiten Hälfte voll mit. Geradezu vorangetrieben von der lautstarken Trommlergruppe und dem auch sonst fantastisch mitgehenden Publikum hatten die Raunauer aus einem 16:20 ein 20:20 gemacht. Stefan Jordan hatte im Hechtsprung in den Kreis den Ball ins Tor geboxt, Oliver Kiebler souverän von außen verwandelt, Andreas von Kries wieder einen Kracher angesetzt und Mathias Waldmann einen Hüftwurf auf Rückraum Mitte verwandelt. Der Beifall wurde noch stärker als sich der Bayreuther Trainer zum Team-time-out gezwungen sah, um seine Mannschaft neu zu ordnen. Dies war Mitte der 46. Spielminute und hatte aus Sicht der Raunauer leider Erfolg. Der auffälligste Spieler der Gäste Halblinks Marius Hümpfer netzte wieder ein und der TSV geriet erneut in Rückstand. Hümpfer ist in der Torschützenliste unter den drei besten Feldtorschützen und zeigte auch in Krumbach warum das so ist. Rechtsaußen Paul Saborowski in der Torjägerliste ähnlich gut platziert, war dagegen bei Mathias Waldmann voll unter Kontrolle.
Die nochmalige Wende sollte den Raunauern aber nicht mehr gelingen. Mathias Waldmann verkürzte zwar noch einmal zum 23:25 und auch der Siebenmetertreffer von Michael Thalhofer sollte nichts mehr bringen. Zudem vergab Mathias Waldmann die winzige Möglichkeit in der letzten Minute noch auszugleichen. Trotzdem feierten die Fans ihre nie aufgebende Mannschaft, die trotz der vielen Bayernliga-Niederlagen voll intakt zu sein scheint.
Das hatten die Raunauer auch anfangs der Begegnung bewiesen. Nach 0:2 Rückstand stellten Julian Waldmann, Boris Matzner und Thalhofer zum 3:3. Ab da wogte das Spiel hin und her. Der TSV Niederraunau konnte sich wieder einmal auf einen glänzend Parierenden Maxi Jekle im Tor verlassen, HaSpo setzte auf das Tempospiel im Angriff. Gegen die starken Schützen Philipp Schöttner und Hümpfer, die nahezu bei jedem Angriff mit vollem Tempo auf die Abwehr stoßen, hatten die Raunauer schon so ihre Mühe. Wer vor dem Spiel aber eine Wette eingegangen wäre, dass es den Raunauern gelingt HaSpo bei 26 Gegentreffern zu halten, wäre wohl eher von den Bayernligakennern mitleidig belächelt worden. Beim Stand von 8:9 drehte sich das Spiel dann aber doch. Die Franken gingen über 9:12 bis zum 10:16 davon. Ein schöner Hüftwurf von Ferit Celik und ein wahnsinniger Kracher ins Kreuzeck in letzter Sekunde der ersten Hälfte von Julian Waldmann hielten die Spannung hoch.
Dieser Abstand blieb bis zum erwähnten 16:20 bestehen obwohl zwischendurch schon das 15:17 erreicht war. Maxi Jekle wurde immer stärker und die Hoffnung der Zuschauer wuchs und wuchs und wurde dann doch enttäuscht. Bayernliga ist halt eine Hausnummer im Handball.
Torschützen TSV: Michael Thalhofer 5/4, Julian Waldmann 4, Mathias Waldmann 4, Andreas von Kries 3, Oliver Kiebler 3, Ferit Celik 2, Boris Matzner 2, Stefan Jordan 1.
Spiel-Stenogramm: 0:2, 3:3, 6:5, 7:7, 7:9 9:11, 10:16, 12:16 (Halbzeitstand), 15:17, 16:20, 20:20, 21:22, 23:25, 24:26 Endstand