Walbüttelbrunner Rückraumwirbel

Zu einer Demonstration des riesigen Leistungsunterschiedes zwischen einer Spitzenmannschaft der Bayernliga und einer lange Jahre im Vorderfeld der Landesliga spielenden Handballmannschaft wurde die Begegnung am Samstagabend im Schulzentrum. Die DJK Waldbüttelbrunn dominerte deutlicher als es das Endergebnis von 26:31 aussagt über den TSV Niederraunau.

Der riesige Leistungsunterschied äußerte sich vor allem anfangs. Die Anzeigetafel zeigte nach zwanzig Minuten ein ernüchterndes 4:13 an. Schwache Raunauer und ein gegnerischer Rückraum, der phänomenal aufspielte, waren für dieses Ergebnis verantwortlich. Ein derartiges Rückraumspiel, wie es die Gäste aus der Region Würzburg aufzogen, hat das Krumbacher Schulzentrum allerdings auch noch nie gesehen. Selbst die Füchse aus Berlin gingen im Vorjahr nicht mit dieser Wahnsinnsdominanz zur Sache. Wechsel mit langen Laufwegen in Höchsttempo vor der Abwehr, enorme Sprungkraft und dann selbst aus verzögerten Würfen heraus beeindruckende Wurfhärte und -genauigkeit, die 400 Zuschauer kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Würfe und das Tempo eines Julian Stumpf und die Zweikampfstärke eines Manuel Feitz, das alles fehlte den Raunauern.

Die einzigen, die begannen dagegen zu halten waren dann Maxi Deisenhofer mit seiner bisher besten Saisonleistung und der unermüdlich alles versuchende Mathias Waldmann. Bei den etatmäßigen Rückraumspielern merkte man schnell den Kräfteverschleiß. Allerdings hatte gerade dort unter der Woche eine Erkältungswelle zugeschlagen und auch Andreas von Kries konnte mit erneuter Verletzung nicht mitwirken. Dazu versuchte Coach Markus Waldmann alles. Erstmals wurde auch die neue Regel mit dem siebten Feldspieler eingesetzt und in Unterzahl wurde immer der Torhüter vom Feld genommen.

Dass die Mannschaft noch funktioniert, zeigte sie dann in den folgenden vierzig Minuten. Angetrieben von Deisenhofer und einer Leistungssteigerung von Torhüter Armin Hessheimer wurde das Spiel ausgeglichen. Zur Halbzeit stand es wenigstens nur noch 9:16. Die zweite Hälfte gewann Raunau sogar. Lukas Konkel, mehrfach gut am Kreis eingesetzt konnte erfolgreich abschließen. Beim 18:26 und einer Zweiminutenstrafe für Stefan Jordan sah es wieder schlimm für die Raunauer aus. Aber dann kam die große Zeit von Michael Klaußer. Der Youngster und Trainingsweltmeister traute sich bei diesem Spielstand endlich etwas zu und erzielte aus fünf Würfen fünf blitzsaubere Rückraumtreffer. Und wie imponierend das Raunauer Publikum immer hinter seinem Team steht waren die Jubelstürme, die diese Treffer entfachten. Diese steigerten sich nur noch durch den Beifall für Ferit Celik und Jordan, die in der letzten Minute noch auf ein respektables 26:31 stellten.

Die zweite Hälfte macht trotz der verlorenen Punkte Hoffnung. Die DJK-Gäste spielten nämlich voll weiter und wollten ein hohes Ergebnis erzielen, dass die Raunauer dann doch nicht zuließen.

Torschützen TSV: Maximilian Deisenhofer 8/3, Michael Klaußer 5, Mathias Waldmann 3, Lukas Konkel 3, Julian Waldmann 2, Ferit Celik 2, Michael Thalhofer 2/1, Stefan Jordan 1.

Spiel-Stenogramm: Torfolge 0:3, 1:9, 2:12, 3:13, 7:14, 9:16 (Halbzeitstand), 12:18, 15:22, 18:24, 20:26, 23:30, 26:31 Endstand