Die Bayernliga als Höhepunkt

Die Bayernliga als Höhepunkt
 
Die prägende Raunauer Generation der letzten Jahre will die Duelle gegen hochklassige Gegner genießen - ganz chancenlos sieht man sich allerdings nicht.
 
Wenn es nach den Handballexperten auf dem bekannten Bayernliga-Onlineportal www.bliga.info geht, dann ist die Sache klar; Von 123 abgegebenen Stimmen sehen 111 "Experten" den TSV Niederraunau im Abstiegskampf. Das sind so viele Stimmen wie bei keinem anderen Verein der kommenden Bayernligaspielzeit. In Raunau will man sich von solchen Prognosen nicht unterkriegen lassen, geht die kommende Saison aber dennoch mit realistischer Zielsetzung an. "Der Kern der Mannschaft spielte nun schon seit 10 Jahren in der Landesliga und die Jungs bekommen jetzt auf dem Höhepunkt der Karriere die Chance, sich in der Bayernliga zu beweisen. Das motiviert und setzt nochmal Kräfte frei. Die Spieler haben sich diese Highlightspiele redlich verdient und wollen die Saison auch unabhängig vom aktuellen Punktekonto genießen.", sagt Coach Markus Waldmann. Ebenfalls bekommt das treue Niederraunauer Handballpublikum nach 10jähriger Unterbrechung wieder Bayernligahandball geboten. Gerade die Unterstützung der Fans sieht Waldmann als großen Pluspunkt: "In der Landesliga waren wir zuhause immer eine Macht und auch die Bayernligateams müssen im Krumbacher Schulzentrum mit seiner besonderen Atmosphäre erstmal bestehen." Besonders groß ist die Vorfreude auf die Duelle mit den schwäbischen Rivalen: "Der TSV Friedberg hat vor einigen Jahren noch die Meisterschaft in der Dritten Liga geholt und spielt nun in der gleichen Liga wie wir, das ist eigentlich Wahnsinn. Die Spiele gegen den Vfl Günzburg waren in der abgelaufenen Saison schon Zuschauermagneten und die sportlichen Highlights im Landkreis Günzburg, das wird auch heuer wieder so sein. Und der TSV Haunstetten kann mittelfristig für uns als Vorbild dienen." Ähnlich sieht es Abteilungsleiter Bernd Maisch: "Der TSV Haunstetten schafft es immer wieder mit seiner überragenden Jugendarbeit Talente in den Männerbereich zu integrieren. Dort ist der Verein seit Jahren in der Bayernliga eine feste Größe und es spielen fast nur Eigengewächse." Maisch würde den TSV gerne auch mittel- und langfristig in der Bayernliga etablieren: "Wahrscheinlich wird dies zum jetzigen Zeitpunkt schwierig, denn der Kern unseres Teams ist bereits um die 30 Jahre alt. Für die Zukunft sehe ich aber gar nicht schwarz. Bei den männlichen Jugendmannschaften sind wir inzwischen wieder richtig gut aufgestellt, so dass in den nächsten Jahren viele große Talente in den Männerbereich aufrücken können. Wichtig ist, dass das spezielle "Raunau-Flair" weiter erhalten bleibt, damit die Raunauer Jungs und Mädels auch weiter bei unserem Verein bleiben. Wir werden auf jeden Fall weiter auf die eigenen Nachwuchsspieler setzen."
Kapitän Michael Thalhofer freut sich auf die vielen neuen Gegner. "Gegen Vereine wie Sulzbach oder Bayreuth haben wir zuletzt in der eingleisigen Jugendbayernliga gespielt, die damals vor Einführung der Bundesliga noch die höchste Jugendliga war. Einige Kontrahenten von damals treffen wir nun wieder, Andere wie Steffen Weinhold zum Beispiel sind inzwischen Nationalspieler. Ich freue mich besonders auf die Spiele gegen den Meisterschaftsfavoriten HC Erlangen II. Bei der Bundesligareserve kann es nämlich gut sein, dass auch der ein oder andere Spieler der ersten Mannschaft mal nach einer Verletzung in der Zweiten spielt und dann bei uns im Schulzentrum aufläuft."
 
Damit das Team die besondere Bayernligaspielzeit nicht nur genießt, sondern auch die nötigen Punkte gegen den Abstieg holt, wurde das Team noch punktuell durch Stefan Jordan, Lukas Konkel und Andreas von Kries verstärkt.
Markus Waldmann: "Stefan Jordan bringt jede Menge Erfahrung mit und ist in der Abwehr ein ganz unangenehmer Gegenspieler. Ihn zeichnet zudem sein Teamgeist aus, nicht zuletzt wurde er als Neuzugang von der Mannschaft gleich zum Vize-Kapitän gewählt. Lukas Konkel bringt genauso viel Erfahrung, sowie eine gesunde Portion württembergischer Abwehrhärte mit. Da wir mit ihm nun endlich einen Linkshänder im Team haben, können wir im Angriff noch viel variantenreicher spielen.
Andreas von Kries ist ein Spieler mit viel Talent, dem aber im Gegensatz zu den anderen beiden Neuzugängen noch etwas die Erfahrung fehlt. Er macht dies durch großen Ehrgeiz wett und das ist die perfekte Voraussetzung um ihn zu einem unserer Haupttorschützen reifen zu lassen."
 
Bis zum Saisonstart am 17.September zuhause gegen den TSV Unterhaching stehen für Trainer und Team noch jede Menge Trainingseinheiten und Testspiele an. Wenn alle Spieler fit bleiben, wollen die Blau-Weißen gleich am ersten Spieltag für einen Paukenschlag in der Liga sorgen.