Herzlichen Dank an Adrian Bauer, Mittelschwäbische Nachrichten, für die Bereitschaft, seinen Artikel auch auf der Homepage des TSV veröffentlichen zu dürfen.
So erleichtert war man beim TSV Niederraunau noch nie über einen Sieg des VfL Günzburg: Durch den gleichzeitigen Erfolg der Weinroten in Herrsching war Raunaus schwache Leistung und 34:28-Niederlage beim TV Immenstadt bedeutungslos für das Meisterrennen in der Handball-Landesliga. Lange Zeit sich über das Spiel im Allgäu zu ärgern, bleibt dem Tabellenzweiten der Süd-Staffel nicht. Denn schon am kommenden Donnerstag, 5. Mai, geht es im Krumbacher Schulzentrum weiter mit der Relegation. Gegner sind die Vizemeister der Nordstaffel, die Oberfranken vom TV Münchberg.
Als „Wundertüte“ bezeichnete Trainer Markus Waldmann die Immenstädter bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Und erntete Applaus von den Allgäuer Handballfreunden – denn beim TVI entscheidet die Tagesform stärker über Wohl und Wehe als anderswo. Gestern Nachmittag hatten die Spieler um den osteuropäisch geprägten Rückraum ihre beste Spiellaune mitgebracht und überzeugten vor allem in der Verteidigung. Raunaus Schützen aus der zweiten Reihe kamen überhaupt nicht zur Entfaltung. Immer wieder wurden ihre Würfe geblockt und die Abpraller zu Schnellangriffen verwertet – sonst eine Raunauer Stärke.
Schnell führten die Gastgeber mit 5:1, doch Raunau kämpfte sich wieder heran. Manuel Scholz stellte mit einem seiner weniger erfolgreichen Würfe gegen die starke Immenstädter Deckung den 7:6-Anschluss her. Doch eine Wende brachte dies nicht. Denn die Blau-Weißen offenbarten ungewohnte Unsicherheiten im Torabschluss. In den ersten zwanzig Minuten scheiterten sie reihenweise am wie entfesselt parierenden TV-Schlussmann Thomas Hohl. So gingen die Raunauer Jungs mit einem deutlichen 15:9-Rückstand in die Pause.
In der zweiten Hälfte versuchte der TSV alles, um dem Spiel eine Wende zu geben und doch noch die Chance auf die Meisterschaft zu wahren – zu diesem Zeitpunkt sah es für die Günzburger in Herrsching nicht besonders gut aus. Mathias Waldmann kehrte nach seiner wochenlangen Verletzungspause wieder aufs Feld zurück und erzielte zwei Treffer für den TSV. Doch es half alles nichts: Die Immenstädter Abwehr blieb stark und wenn Raunau einmal etwas besser ins Spiel kam, hatten sie Pech in ihren Aktionen. Beispielhaft die Szene beim Stand von 25:18: Endlich einmal schafften es die Raunauer, einen Wurf der Gastgeber zu blocken. Doch der Ball wurde so krumm abgefälscht, dass er über den am Boden sitzenden Torwart Maxi Jekle hinweg ins Tor segelte. So blieb es bei der Niederlage.
Durch den Sieg der Günzburger muss man sich aber zumindest nicht wegen der vergebenen Meisterchance grämen, sondern kann direkt in die Vorbereitung auf die Relegation übergehen. Gegner Münchberg profitierte vom überraschenden Sieg des TV Roßtal über Konkurrent HSG Lauf/Heroldsberg, die bei einem Sieg die Nase vorn gehabt hätten. Gespielt wird am kommenden Donnerstag, entweder um 18 oder 19.30 Uhr, sowie am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in Münchberg. Besonders schwierig neben den mehr als 300 Kilometern Anreise: In der Heimhalle des TVM herrscht Harzverbot. (walp/adi)
TSV Niederraunau Deisenhofer 8/6, M. Thalhofer 6, Scholz 3, Schäfer 2, Matzner 2, Kiebler 2, M. Waldmann 2, Celik 2, J. Waldmann 1