Der TSV Niederraunau hat das Meisterrennen in der Handball-Landesliga bis zum letzten Spieltag offen gehalten. Mit einem souveränen 36:23 (16:8)-Erfolg in Herrsching hielten sich die Raunauer die Möglichkeit offen, bei einem Patzer des VfL Günzburg doch noch Platz eins zu erobern. Doch da die Günzburger nächste Woche bei eben jenen Herrschingern antreten, stehen die Chancen für einen Ausrutscher wohl nicht allzu gut.
„Der Einzige, der nie aufgegeben hat, war der Herrschinger Hallensprecher“, sagte Pius Waldmann, der diesen Job im Krumbacher Schulzentrum ausfüllt. Ansonsten sahen die mindestens 80 Raunauer Fans unter den Zuschauern eine klare Angelegenheit für ihr Team. Herrsching hatte zwar entgegen der vorherigen Ankündigungen doch zwei seiner starken Rückraumschützen dabei. Dieses Überraschungsmoment nutzte ihnen aber gar nichts. Denn Raunau startete mit Vollgas ins Spiel und führte angetrieben von Spielmacher Oliver Kiebler schnell mit 3:0 und 8:2.
Beim Stand von 13:6 für Niederraunau kam ein Bruch ins Spiel, da die Schiedsrichter auf beiden Seiten einige Zeitstrafen verhängten. Die Herrschinger versuchten auch, Manuel Scholz mit einer Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Doch wie schon in der Vorwoche brachte dieses Mittel dem Gegner keinen Erfolg. Die Raunauer spielen wieder mit ihrem alten Selbstvertrauen und lassen sich durch taktische Spielchen nicht mehr aus der Ruhe bringen. Scholz machte trotz der Sonderbewachung seine Tore und seine Teamkollegen nutzten die Freiräume weidlich und entlasteten den Führungsspieler.
Dabei taten sich diesmal besonders die jungen Raunauer Jungs hervor: Die beiden 19-Jährigen, Ferit Celik und Michael Klaußer, sorgten mit jeweils drei Treffern dafür, dass der Vorsprung nicht in Gefahr geriet. Im Tor machte in der ersten Halbzeit Armin Hessheimer den Herrschingern mit tollen Paraden das Leben schwer. In der zweiten Hälfte übernahm Maxi Jekle den Posten, führte sich gleich mit einem gehaltenen Siebenmeter ein und half, den Sieg ins Ziel zu bringen.
Für die nächste Woche wagten die Raunauer eine Prognose: „Die Günzburger bekommen hier nur Probleme, wenn der Hallensprecher selbst mitspielt.“ (walp/adi)
Tore: TSV Niederraunau Kiebler 7, Scholz 6/1, Deisenhofer 4/2, Thalhofer 4, Klaußer 3, Celik 3, Hartmann 2, J. Waldmann 2, Schäfer 2