Begeistert wurde der Auswärtssieg noch in der Halle gefeiert. Die Raunauer Jungs haben sich mit dem 29:30 auf jeden Fall die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Bayernliga gesichert und damit nochmals ein volles Haus im Krumbacher Schulzentrum.
Ein voller Bus begleitete die Jungs, bei der Heimfahrt wurde am Allgäuer Tor der Humba-Tanz zum Ausrufezeichen Auswärtssieg gefeiert und das war noch nicht der letzte Halt bis Niederraunau. Trotzdem waren die Raunauer in der Halle unterlegen. Die Dietmannsrieder entfachten in ihrer stimmungsvollen Halle ein Lärmspektakel, das die Raunauer aber nicht einschüchtern konnte.
Von der ersten Minute an wurde Manuel Scholz in enge Manndeckung genommen. Trotzdem erzielte er noch vier Rückraumtore. Letztlich waren die Raunauer nur anfangs von dieser Variante beeindruckt. Die Einheimischen führten schnell mit 4:1 und 5:2. Als Coach Markus Waldmann reagierte und Michael Thalhofer aufs Feld schickte ging die taktische Variante der Allgäuer nach hinten los. Thalhofer nutzte seine Freiräume und hatte am Ende erstaunliche sechs Feldtore auf seinem Konto. Dazu kam Maxi Deisenhofer, der mit vier blitzsauberen Toren die Rückraumgefahr noch erhöhte. Als dann auch noch Julian Waldmann mit angerissenem Band im Sprunggelenk und gewaltigem Trainingsrückstand in das Geschehen eingreifen durfte hatten die Raunauer Stabilität und konnten vor allem ihre gefährlichen Außen in das Spiel mit einbeziehen. Routinier Boris Matzner befindet sich sowieso seit Wochen in bestechender Form und Oliver Kiebler interpretierte die großen Räume auf Linksaußen prächtig. Damit funktionierte die Angriffsmaschinerie der Raunauer gut und es bleibt ein Dietmannsrieder Geheimnis, warum nicht einmal versucht wurde, die Manndeckung aufzugeben.
Gewaltige Probleme hatte die Raunauer dagegen in ihrem Abwehrspiel. Trainerikone Sylvester Greiter stellte zur Halbzeit die Frage, ob Raunau die Abwehr zu Hause vergessen hat. In der ersten Hälfte bis zum 17:17 warfen die Einheimischen ihre Tore von allen Positionen wie sie wollten. Erst in der zweiten Hälfte mit einem stärker werdenden Maxi Jekle im Rücken stabilisierte sich das Geschehen.
Beim 7:6 durch Deisenhofer war der Anschluss für die Raunauer erreicht. Mit einem Doppelschlag von Matzner ging Raunau erstmals 9:10 in Front. Dann ging es hin und her und auch in der zweiten Hälfte dasselbe Geschehen. Beim 22:20 waren die Allgäuer in der besseren Situation, beim 25:27 die Raunauer. Die abstiegsgefährdeten Dietmannsrieder kämpften wie die Löwen und gingen noch einmal mit 29:28 in Führung. Aber die Raunauer Flügelzange funktionierte: Kiebler und Matzner drehten den Jubelsturm auf die Raunauer Seite.
Torschützen TSV: Michael Thalhofer 6, Boris Matzner 6, Maximilian Deisenhofer 6/2, Manuel Scholz 5/1, Oliver Kiebler 3, Tobias Hartmann 1, Julian Waldmann 1 , Ferit Celik 1, Christoph Schäfer 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 2:0, 4:1, 7:4, 7:6, 9:7, 9:10, 12:10, 13:14, 15:16, 17:17 (Halbzeitstand), 20:18, 22:20, 24:24, 25:27, 26:28, 29:28, 29:30 Endstand