Einen glücklichen 20:19-Sieg konnten die Handballer des TSV Niederraunau am Samstag gegen den Eichenauer SV verbuchen. Die Gäste hätten statt des doppelten Punktverlustes durchaus Anspruch auf ein Remis gehabt.
Aber warum sollen die Raunauer Jungs nicht einmal Glück haben. Nachdem sich das handballerische Unglück in den letzten Minuten in Günzburg voll über sie ausgeschüttet hatte, machten sie es im Heimspiel deutlich cleverer. Nach dem 19:18 Treffer durch einen von Maxi Deisenhofer verwandelten Siebenmeter waren noch knapp drei Minuten zu spielen. Zur Mitte der 59. Spielminute nahm Christian Kofler, Trainerfuchs auf der Eichenauer Bank, sein Team-time out. Und wie nahezu immer in den engen Situationen war dann Thomas Steinherr für die Gäste erfolgreich. Die Raunauer nutzten ihre Überzahl geschickt aus. Auf der linken Seite wurde Youngster Michael Klaußer freigespielt. Und tatsächlich, ihm gelang das spielentscheidende 20:19. Die Eichenauer hatten zwar noch vierzig Sekunden. Aber die Raunauer stellten sich deutlich schlauer als in Günzburg an und überstanden diese Zeit. Der letzte Wurf der Gäste ging leicht abgefälscht klar am Tor vorbei. Der Jubel bei der ersatzgeschwächten Mannschaft und den Fans war grenzenlos.
Dabei hatten die Raunau-Anhänger lange Zeit eine Leistung gesehen, die eines Tabellenführers der Landesliga nicht würdig war. Zum gesperrten Manuel Scholz und zum langzeitverletzten Mathias Waldmann kam auch noch der erkrankte Oliver Kiebler. Damit fehlten dem Team drei Stützen und entsprechend gehemmt trat es auf. Die von Coach Markus Waldmann geforderte Konzentration auf das Abwehrspiel trat zwar ein. 19 Gegentore sind gegen einen in voller Besetzung antretenden Eichenauer SV schon ein respektabler Wert. Dagegen hatte die Raunauer Resttruppe gegen die offensive Abwehr der Gäste keine Antwort parat. Es fehlte auch am Selbstvertrauen. Deutlich war dies von den Außenpositionen zu spüren. Dagegen zeigte sich Spielführer Maximilian Deisenhofer wieder einmal von seiner kämpferischen Seite und zog den lahmenden Karren aus der Notsituation.
Bis zum 6:6 wechselten sich die Führungen ab. Auf Eichenauer Seite war immer wieder Thomas Steinherr oder später Manuel Riemschneider erfolgreich, für Raunau hatte Deisenhofer vier Mal getroffen. Danach eine Serie für die Gäste. Das 6:9 war die Quittung. Durch zwei schöne Tore von Thomas Wildt kam es aber zum 10:10 Halbzeitstand.
Danach ging Raunau mit 13:11 in Führung. Beim 15:16 hatten wieder die Eichenauer einen leichten Vorteil, der aber prompt egalisiert wurde. Zwei Tore von Boris Matzner ließen das Team dann in die spannenden letzten Minuten einbiegen.
Torschützen TSV: Maxi Deisenhofer 7/3, Boris Matzner 4, , Julian Waldmann 2, Michael Thalhofer 2, Thomas Wildt 2, Michael Klaußer 1, Tobias Hartmann 1, Christoph Schäfer 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:2, 4:3, 6:6, 6:9, 7:10, 10:10 (Halbzeitstand), 10:11, 13:11, 15:14, 15:16, 16:17, 18:17, 19:19, 20:19 Endstand