Raunau mit Schrecksekunden

Eine deutliche Leistungssteigerung, garniert mit einigen Schrecksekunden oder gar –minuten bot der TSV Niederraunau am Samstagabend in der Handball Landesliga Süd. Jeweils richtig starke Phasen gegen Ende der beiden Halbzeiten genügten letztlich um die Gäste von der SG Süd/Blumenau deutlich mit 40:27 zu distanzieren.

Von den meisten unbemerkt begannen die schlimmsten Schreckminuten für den Trainer der Gäste bereits vor dem Spiel. Enorme gesundheitliche Probleme führten zu einem massiven Notarzteinsatz. Während der Halbzeitpause wurde er dann ins Krankenhaus gebracht und die ganze Halle mit über 400 Zuschauern konnte ihm nur eine gute Besserung wünschen.

Ob dies Einfluss auf das Spiel der Gäste hatte, ist kaum zu beurteilen. Die Raunauer Jungs, allen voran Manuel Scholz begannen furios. Bis zum 3:1 hatte er bereits alle Treffer erzielt. Doch bei einer unglücklichen Sprungwurfsituation aus der zweiten Welle heraus kugelte er sich den kleinen Finger aus. Wahre Schrecksekunden für Trainer Markus Waldmann. Das Team spielte bis zum 9:5 durch Julian Waldmann souverän weiter, doch danach war das Fehlen des gefährlichsten Angreifers schon zu spüren. Beim 12:10 waren die Blumenauer wieder dran und Scholz mit getapeten Fingern wieder auf dem Parkett. Er und Boris Matzner bauten den Vorsprung dann wieder aus. Nach einem wunderbaren Anspiel von Mathias Waldmann kam zudem Maxi Deisenhofer frei zum Wurf und erzielte einen der schönsten Treffer des Tages. Genau diese beiden Antreiber des Raunauer Angriffsspiels erzielten dann auch den klaren 20:13 Halbzeitstand.

Dieser souveräne Vorsprung wurde dann nicht mehr abgegeben. Auch wenn die Raunauer im Abwehrspiel nicht in allen Situationen voll auf der Höhe waren, vorne im Angriff funktionierte vieles. Einigen wenigen Fehlern im Aufbauspiel standen schöne Kombinationen entgegen, zwei Mal souverän von Thomas Wildt abgeschlossen. Damit wurde der Vorsprung nicht mehr geringer als sieben Tore und zum Ende hin in einen Kantersieg verwandelt. Da tat auch die rote Karte gegen Tobias Hartmann beim Stand von 26:17 keinen Abbruch. Einen Konter schloss er mit einem Kopfwurf gegen den Torhüter ab. Die Schiedsrichter verwechselten die Situation wohl mit der Regel, dass bei Siebenmetern oder Freiwürfen nicht der Kopf eines stehenden Gegners getroffen werden darf. Beides war nicht der Fall, zudem bewegte sich der Keeper der Blumenauer, der auch sofort die Entschuldigung von Hartmann annahm.

Ab diesem Zeitpunkt zauberten die Raunauer aber erst Recht. Scholz verwandelte alle Siebenmeter und Mathias Waldmann traf aus jedem Winkel. Ihm blieb es dann auch vorbehalten unter dem Jubel der Zuschauer das vierzigste Tor in den letzten Sekunden zu erzielen.

Torschützen TSV: Manuel Scholz 11/6, Mathias Waldmann 9, Maxi Deisenhofer 6, Julian Waldmann 4, Thomas Wildt 2, Oliver Kiebler 2, Michael Klaußer 2, Boris Matzner 2, Michael Thalhofer 1, Jonas Mayer 1.

 

Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:0, 3:1, 5:3, 8:4, 11:5, 11:8, 13:11, 19:12, 20:13 (Halbzeitstand), 22:15, 24:16, 27:20, 31:23, 33:25, 35:26, 40:27 Endstand