Dietmannsried geht im Raunauer Wirbel unter

Ein alles überragender Maxi Jekle sorgte am Samstagabend für einen überraschend hohen 40:22-Sieg gegen die HSG Dietmannsried-Altusried. Die Allgäuer verzweifelten an dem wie entfesselt parierenden Raunauer Keeper und gaben sich irgendwann ihrem Schicksal hin.

Was soll man von solch einem Spiel mit einem derartigen Ergebnis denken? Coach Markus Waldmann hatte noch vor dem Spiel geunkt, dass es ganz schwer werden würde. „Die haben heute alles dabei“ war seine Analyse. Und die körperliche Überlegenheit der Gegner war beeindruckend. Dies ist für die eher kleingewachsenen Raunauer inzwischen aber schon üblich.

Aber der TSV Niederraunau hat einfach überragende Torhüter. Das Spiel wurde zur One-man-Show von Jekle. Schon beim Spielstand von 3:1 hielt er den ersten Siebenmeter. In Summe sollten es sechs vereitelte Strafwürfe von fünf verschiedenen Schützen werden. Es schien schon zur Strafaktion zu werden, einen Siebenmeterversuch gegen Jekle zu starten. Mit seiner immensen Reichweite hechtete er auch noch einen an sich guten Heber heraus und die Fans feierten endgültig seine Leistung. Die Allgäuer ließen dagegen immer mehr die Köpfe hängen und versiebten ihre Chancen reihenweise.

Das Angriffsspiel ist dagegen immer das Markenzeichen des derzeitigen Spitzenreiters der Landesliga Süd. Wie mit überraschenden Tempowechseln und schönen Kombinationen immer wieder die Abwehr der Allgäuer pulverisiert wurde, war schon atemberaubend. Dabei verwerteten die Raunauer bei weitem nicht alle ihre Großchancen. Das Spiel hatte durchaus das Tempo um die 50er-Marke zu erreichen. So sollten es 40 Tore werden, sowieso schon ungewöhnlich genug im gehobenen Amateurbereich. Diese magische Grenze zu brechen, blieb dem Spielführer Maxi Deisenhofer überlassen, der anders als die Allgäuer seinen Siebenmeter sicher verwandelte.

Raunau zog nach dem 3:2 Zwischenstand unaufhaltsam davon. Ruck-zuck stand es schon 8:2 und dann 15:6. Jekle hielt beinahe alles und die HSG begann zu resignieren. Der Halbzeitstand von 15:8 war schon überdeutlich. Es sollte für die Gäste aber noch schlimmer kommen. Das kurze Aufbäumen verpuffte schnell und die Raunauer hatten den Vorsprung auf 21:10 erhöht. Es war immer wieder dasselbe Motto: „Hinten hält Jekle und die nächste Angriffswelle bringt wieder ein TSV-Tor“. Positiv wie sich die Torflut auf die einzelnen Spieler aufteilte. Auch die Ausgeglichenheit mit immer neuen Formationen lässt die Raunauer derzeit so erfolgreich sein.

Torschützen TSV: Manuel Scholz 9/2, Mathias Waldmann 7, Boris Matzner 5, Oliver Kiebler 5, Maxi Deisenhofer 5/1, Julian Waldmann 4, Tobias Hartmann 3, Thomas Wildt 1, Christoph Schäfer 1.

 

Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:0, 3:2, 8:2, 13:4, 15:6, 15:8 (Halbzeitstand), 17:8, 19:10, 25:13, 29:15, 34:18, 36:20, 40:22 Endstand