Keiner von den Raunauer Jungs war nach dem Spiel in Gräfelfing gegen die HSG Würm-Mitte so recht zufrieden. Dementsprechend wurde der 31:33 Auswärtserfolg auch verhalten gefeiert. Vielleicht sind die Raunauer Ansprüche nach der Erfolgsserie einfach schon zu hoch geworden.
Dass zu hohes Anspruchsdenken fehl am Platz ist, zeigte erneut die Abwehrleistung. Torhüter Maxi Jekle hielt zwar einmal mehr die entscheidenden Würfe und brachte die Siebenmeterschützen aus Würm durch seine Reichweite zum Verzweifeln. Folge waren ein zu starker Aufsetzer, ein Wurf über das Tor und ein Knaller an den Pfosten. Insgesamt war aber auch er alles andere als zufrieden. Zu den Würfen von Moritz Rädler und Philipp Pickel bekam er einfach keinen Zugriff. Auch stimmte die Abstimmung der Abwehr mit ihrem Torhüter in keiner Phase. Vielleicht fehlte auch Pendant Armin Hessheimer, der in den USA weilt. So kam Nachwuchstalent Martin Schweiger bei einem Siebenmeter zu seinem Landesliga-Debüt. Von der überragenden 3:2:1-Formation des Vorjahres war kaum etwas zu sehen und das Eins gegen Eins-Verhalten gegen den überragenden Rädler war mehr als mangelhaft.
Glücklicherweise lief aber die Angriffsmaschinerie wieder unter Volldampf. Manuel Scholz, Mathias Waldmann und Boris Matzner hatten erneut einen guten Tag erwischt. Scholz glänzte mit kraftvollen Sprung- und Schlagwürfen, Waldmann in seiner neuen Rückraumrolle mit raffinierten Würfen am Mann und „Mister Zuverlässig“ Matzner durch das Verwerten aller Chancen. Überragend dieses Mal aber Julian Waldmann. Er war von den Würmtalern in keiner Phase des Spiels wirklich auszuschalten. Sein Wurfrepertoire und seine Stärke im direkten Spiel gegen die Abwehr nutzte er gnadenlos aus. Dazu kam seine Nervenstärke bei den fälligen Siebenmeterwürfen.
Raunau geriet kein einziges Mal während des Spiels in Rückstand. Nach einer 4:6-Führung wurde dieser Abstand konstant gehalten. Eine Dreierserie von Mathias Waldmann brachte das 15:18, aber ein unglaublicher direkter Freiwurf von Moritz Rädler aus elf Metern fixierte den Halbzeitstand von 16:18.
Die Raunauer Beobachter prophezeiten den Würmtalern, die über die gesamte Distanz höchstes Tempo gingen, irgendwann einen Einbruch. Doch auch nach dem 23:27, als Oliver Kiebler und Tobias Hartmann jeweils in Unterzahl einnetzten, war dem nicht so. Im Gegenteil die Raunauer Rückraumachse schien nun platter und platter, zudem fehlte Kampfmaschine Michael Thalhofer als Alternative. Zwar wurde noch zum 25:30 ausgebaut, aber Rädler holte im Alleingang auf. Beim Stand von 31:32 dann Siebenmeter für Raunau. Und den verwandelte erneut Julian Waldmann nervenstark.
Torschützen TSV: Julian Waldmann 12/5, Manuel Scholz 7, Mathias Waldmann 5/1, Boris Matzner 4, Maxi Deisenhofer 2, Tobias Hartmann 2, Oliver Kiebler 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 0:1, 3:4, 5:7, 7:10, 10:11, 12:12, 14:16, 16:18 (Halbzeitstand), 19:19, 21:21, 22:24, 23:27, 25:30, 28:32, 31:32, 31:33 Endstand