Eine unglaublich engagierte Leistung zeigten beide Landesligamannschaften am Samstagabend. Dabei überzeugten die Raunauer Handballer und rehabilitieren sich eindeutig für die Klatsche der Vorwoche. Der TSV Simbach musste mit 28:25 den Raunauern die Punkte überlassen.
Dabei ging es eigentlich um die berühmte goldene Ananas. Das Spiel hatte nur noch Einfluss auf die Endplatzierung. Aber die Simbacher hatten schon angedeutet, unbedingt gewinnen zu wollen. Umgekehrt wollten die Raunauer natürlich die Rückrundenserie mit ausschließlich Heimsiegen aufrecht erhalten. Dass dieses Spiel dann auch noch 400 Zuschauer verfolgen wollten überraschte dann noch mehr. Doch keiner mussten sein Kommen bereuen. Die Stimmung in der Halle war nach anfänglicher Betretenheit fantastisch.
Die langen Gesichter in den ersten zehn Minuten sollten sich bald aufhellen. Raunau brachte es fertig bis zu neunten Minuten kein Tor zu erzielen. Folge war ein 0:4 Rückstand. Mit einem Team-time-out rüttelte Coach Markus Waldmann dann seine Mannschaft auf. Unglaublicher Weise wirkt das Unterbrechen des Spielflusses des Gegners doch immer wieder. Durch Oliver Kiebler und Boris Matzner fielen jetzt die ersten Treffer und beim 4:5 durch Christoph Schäfer hatte Raunau erstmals den Anschluss geschafft. Das knappe Wechselspiel sollte so weiter gehen. Mit dem 9:9 erzielte Mathias Waldmann erstmals den Ausgleich und die Einwechslung von Bruder Julian Waldmann sollte sich nun bezahlt machen. Endlich fielen Treffer aus dem Rückraum. Zwei Mal hämmerte er den Ball sogar nach Freiwürfen bei angezeigtem Zeitspiel in die Maschen. Dazu der Coach: „ Das haben wir schon jahrelang nicht mehr geschafft!“ Das Rückraumpendant spielte in dieser erfolgreichen Phase A-Junior Michael Klaußer. Und auch ihm gelangen drei wunderschöne Tore mit seiner bisher wohl besten Leistung im Männerteam. Damit enteilten die Raunauer zum Halbzeitstand von 16:12.
Das sollte so weitergehen. Wieder Julian Waldmann stellte auf 23:17. Daraufhin reagierte Gästetrainer Elmar Voll mit einer ungewöhnlichen Maßnahme. Er ließ Waldmann und den jeweiligen anderen Halbspieler eng decken. Damit mussten plötzlich die Außenspieler entscheiden. Und Boris Matzner und Oliver Kiebler übernahmen dann auch die Rolle der Torschützen. Durch vergebene Großchancen wurde es zwar nochmals knapp, aber näher als auf drei Tore kamen die Gäste nicht heran.
Unschöne Szenen dann in der letzten Minute. Vielleicht war es Simbacher Frust. Ein Kopfstoß von Andreas Brand führte zu wilder Rudelbildung, bei dem sich Maxi Jekle auch noch eine rote Karte einhandelte.
Torschützen TSV: Boris Matzner 6, Julian Waldmann 5, Oliver Kiebler 5, Mathias Waldmann 4/2, Michael Klaußer 3, Maxi Deisenhofer 3/2, Christoph Schäfer 2.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 4:4, 2:5, 4:7, 6:7, 9:9 12:11, 16:12 (Halbzeitstand), 19:14, 21:16, 23:17, 24:20, 26:22, 27:24, 28:25 Endstand