Eine der besseren Saisonleistungen genügte nicht, um in Fürstenfeldbruck zu punkten. Die Raunauer Handballer führten dabei schon mit sechs Toren und mussten am Ende den Gastgebern mit 29:28 doch beide Punkte überlassen.
Die hochdramatische Schlussphase hatte es dabei in sich. Die Raunauer fühlten sich dabei von den bis dahin sicher wirkenden Schiedsrichtern benachteiligt. Vor allem zwei nicht gegebene Siebenmeter erzürnten das gesamte Team. Allerdings schafften es die Raunauer auch nicht einen 20:26 Vorteil über die Zeit zu bringen. Zu sehr wurde der Durchbruch über den Kreis gesucht. Dazu nutzten die Raunauer auch ihre Chancen der letzten Minuten nicht. Dahin war die Souveränität, die das Team fünfzig Minuten lang ausgestrahlt hatte.
Fürstenfeldbruck war zwar bis zum 4:4 immer in Führung gegangen, doch Mathias Waldmann, Boris Matzner, Maxi Deisenhofer und Oliver Kiebler hatten immer eine Antwort zum Ausgleich parat. Durch weitere Tore von Deisenhofer und Waldmann ging Raunau dann mit 4:7 in Front. Die taktische Einstellung auf den Gegner stimmte zu 100 Prozent. Der im Vorspiel noch überragende Carl May war komplett abgemeldet und Raunau schaffte es sogar die Brucker zu technischen Fehlern zu zwingen. Mathias Waldmann baute dann seine Torserie aus und beim 8:12 brachten die Brucker den Spielmacher der ersten Mannschaft Falk Kolodziej ins Spiel. Als unter 23-jähriger kann er sich in der dritten Liga nicht festspielen und ist damit immer auch für die zweite Mannschaft teilnahmeberechtigt. Doch selbst dieses Ausnahmetalent stellte Raunau in dieser Phase nicht vor allzu hohe Hürden. Die Gastgeber kamen zwar bis zum 14:14 auf, mussten dann aber wieder drei schnelle Tore zum 14:17 Halbzeitstand hinnehmen.
Raunau ging aber weiter als klarer Außenseiter in die zweite Hälfte. Zu oft hatte man in Fürstenfeldbruck schon gut ausgesehen und war dann untergegangen. Doch die wenigen Zuschauer glaubten ihren Augen nicht. Raunau blieb in Führung und baute diesen durch gekonnte Rückraumwürfe von Julian Waldmann sogar noch aus. Beim 21:26 waren noch genau acht Minuten Restspielzeit zu verzeichnen. Und plötzlich war sie da, die Angst vor der eigenen Courage. Frei stehend wurden Chancen von allen Mannschaftsteilen vergeben. Beim 26:28 war noch genügend Zeit für die Heimmannschaft, die diese dann auch nutzte. Kolodziej setze gekonnt seinen Halblinken ein, der zum Ausgleich traf. Und in allerletzter Sekunde dann noch der Siegtreffer gegen tief enttäuschte Raunauer.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 8/3, Maxi Deisenhofer 7/2, Julian Waldmann 5, Oliver Kiebler 4, Boris Matzner 1, Johannes Ring 1, Jonas Mayer 1, Christoph Schäfer 1
Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:0, 4:4, 4:7, 6:11, 10:13, 14:14, 14:17 (Halbzeitstand), 16:19, 17:22, 20:26, 24:27, 26:28, 29:28 Endstand