Eine zu hundert Prozent selbst verschuldete Niederlage handelte sich der TSV Niederraunau am Samstagabend beim Eichenauer SV ein. Nach souveränem Beginn ließ das Team in der zweiten Halbzeit stark nach und musste sich den Gastgebern mit 23:22 fügen.
„Wenn man zwanzig Minuten lang derart schlecht spielt wie wir, dann kann man nicht gewinnen“, so lautete das Fazit von Trainer Markus Waldmann. Dabei musste seine Wasserflasche leiden, die aus Verärgerung einen gewaltigen Schlag abbekam. Zumindest einen Punkt hätte die Mannschaft aber noch erreichen können. Beim Stand von 23:22 hielt Torhüter Matthias Rogg einen Siebenmeter des bis dahin sicheren Schützen des Eichenauer Teams. Es verblieben noch 100 Sekunden. Irgendjemand musste die Verantwortung übernehmen und Michael Thalhofer zog dann aus dem Rückraum ab, vergebens. Doch die Eichenauer vertändelten nochmals einen Angriff und Raunau hatte wieder zwanzig Sekunden zum Ausgleich. Doch auch jetzt kam keine vernünftige Wurfsituation zustande. Die Eichenauer durften ihren Heimsieg bejubeln.
Dabei hatte Raunau so stark begonnen. Eichenau startete mit der für sie bekannten extrem offensiven Abwehr. Doch die Raunauer waren darauf bestens eingestellt. Vor allem Oliver Kiebler und Mathias Waldmann nutzten jeden Freiraum sofort. So stand es bald 4:8 und zuerst JonasMayer und dann Maxi Deisenhofer hielten diesen Vorsprung bis zum 6:10. Dann ein böses Foul mit Siebenmeter an Waldmann. Der trat selbst an und vergab. Im nächsten Angriff hatten die Raunauer dann nochmals die Chance auf einen Fünftoreabstand zu erhöhen. Doch auch diese Möglichkeit wurde verschenkt. Im Gegenteil, die Eichenauer verkürzten auf zwei Tore. Raunau musste nach einem wunderschönen Tor von Johannes Ring, der am Kreis eingelaufen von Julian Waldmann freigezaubert wurde, froh sein, doch noch mit 10:13 in die Halbzeit gehen zu können.
Jetzt kam die vom Coach angesprochene desolate Phase. Der Rückraum entwickelte einfach keinen Druck mehr und alles was doch noch auf das Tor der Gastgeber kam wurde vom überragenden Felix Staudt entschärft. Dazu leisteten sich die Raunauer eine Reihe riskanter Anspiele an den Kreis, die allesamt Beute der Eichenauer wurden und zu Kontertoren führten. Sieben Toren des ESV stand gerade ein in höchster Zeitspielgefahr erzielter Treffer durch Julian Waldmann entgegen. Schlagartig stand es 17:14. Die Differenz blieb bis zum 21:18. Zwei Kontertreffer durch Boris Matzner und schöne Würfe durch Deisenhofer und Thalhofer ließen nochmals Hoffnung aufkommen. Aber es fehlte der Erfolg in den letzten beiden Minuten.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 5/1, Boris Matzner 4, Maxi Deisenhofer 4/1, Oliver Kiebler 3, Michael Thalhofer 2, Julian Waldmann 2, Johannes Ring 2, Jonas Mayer 1
Spiel-Stenogramm: Torfolge 0:3, 2:6, 4:8, 6:10, 8:10, 10:13 (Halbzeitstand), 13:13, 17:14, 20:16, 21:19, 22:20, 23:22 Endstand