Nicht den Hauch einer Chance hatten die Handballer des TSV Niederraunau beim Gastspiel in Memmingen. Nach deutlichem Spielverlauf gelang zum Spielende hin wenigstens noch Ergebniskosmetik. Das 36:30 fiel trotzdem hoch genug aus.
So kam auch Coach Markus Waldmann nach dem Spiel auf die Tribüne zu der stattlichen Anzahl mitgereister Fans. „Ich muss mich für das schlechte Spiel unserer Mannschaft entschuldigen. Das einzig Gute war noch das letzte Tor von Ferit“, so sein Kommentar. Das dreißigste Tor von Raunau war tatsächlich ein Kracher. Der A-Jugendliche Ferit Celik hämmerte den Ball mit einem Schlagwurf ins rechte Kreuzeck.
Vorher gelangen aber allzu wenige solcher Treffer. War es noch die fürchterliche Nachricht vom Unfalltod eines A-Jugendspielers oder einfach der große Respekt vor den starken Memmingern. Raunau wollte auf jeden Fall nicht viel gelingen. Dazu haderte das Team dauernd vollkommen überflüssig mit Schiedsrichterentscheidungen. Geholfen hat das auch nicht, die Schiedsrichter zogen ihre Linie souverän durch. Raunau startete zwar mit einer Anfangsführung durch Tore von Boris Matzner und Maxi Deisenhofer. Doch die Spieler des TV Memmingen antworteten umgehend. Der TVM ist mit einem breiten Kader ausgestattet und hatte immer wieder neue Varianten zu bieten. Anfangs lief noch viel über den Riesen Timo Walter am Kreis, später setzten die Gastgeber auf schnelles Spiel mit unwiderstehlichen Antritten von Müller, Wiblishauser und Gersberg. Die Raunauer Abwehr hatte da nicht viel entgegen zu setzen. Schnell stand es 9:4, weil die Raunauer in dieser Phase auch reihenweise beste Chancen vergaben. Der TSV kam dann bis zum 12:9 wieder näher, aber das Aufbäumen war nur von kurzer Dauer. Der Halbzeitstand von 19:11 war schon überdeutlich.
Irgendwo hatten die Memminger das Raunauer Spiel komplett durchschaut. Das sollte sich zumindest lange Phasen in der zweiten Hälfte ändern. Mehrere Tore hintereinander durch Mathias Waldmann und Michael Thalhofer ließen zumindest die Hoffnung auf ein respektables Resultat aufkommen. Beim 26:21 galt das zumindest für den Zwischenstand. Aber umgehend unterlief den Raunauern ein technischer Fehler nach dem anderen. Das 34:24 war die deutliche Quittung. Aber zumindest gab sich die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt auf. Vor allem Julian Waldmann stemmte sich gegen das Debakel. Sechs Tore von ihm in der letzten Viertelstunde machten das Endergebnis von 36:30 erträglich.
Torschützen TSV: Mathias Waldmann 8/4, Julian Waldmann 7/2, Maxi Deisenhofer 4, Michael Thalhofer 3, Oliver Kiebler 2, Boris Matzner 2 Johannes Ring 2, Matthias Mayer 1, Ferit Celik 1.
Spiel-Stenogramm: Torfolge 1:2, 4:2, 6:4, 9:4, 12:9, 17:9, 17:11, 19:11 (Halbzeitstand), 20:13, 22:15, 25:20, 28:21, 30:23, 34:24, 34:28, 36:30 Endstand